Libyen: armes Sabha – Bericht vom 26.09.2011

Libyen: armes Sabha – Bericht vom 26.09.2011erschienen am 26.09.2011 bei leonorelibia

Übersetzung John Schacher

Zum jetzigen Zeitpunkt hat sich Sabha in eine Geisterstadt verwandelt, nachdem sie von der NATO mit Rakten beschossen wurde und Helikopter eingedrungen sind. Die Mehrheit der Familien ist an andere Orte geflohen, wo sie entweder Familienangehörige haben oder sonstwie Unterschlupf finden. In diesen Augenblicken gibt es in Sabha keine Frauen und Kinder mehr.

Die bewaffneten Rebellen aus Tripolis und dem Norden kamen in Sabha unter dem Schutz der NATO-Bombardements an, doch die Mehrheit von ihnen ist bereits wieder nach Tripolis abgezogen und hat erklärt, nicht wiederkommen zu wollen. Einige geschlossene Gebiete von Sabha sind unter der Kontrolle gebliebener Rebellen und von Verrätern aus Sabha, welche die Angreifer gelenkt und ihnen auch mit der Weitergabe von GPS-Punkten an die NATO zum Bombardement geholfen haben. -Man sieht ausgebrannte Autos, tote Menschen. Jetzt während des Tages ist es verhältnismäßig ruhig und einige, wenn auch wenige Läden haben geöffnet, wo es Grundnahrungsmittel wie Milch, Trinkwasser, Mehl etc. gibt. Es wird gerade nicht geschossen. Viele Rebellen-Fahnen sind zu sehen und auch viele grüne Flaggen in anderen Bereichen der Stadt.Die NATO hat ALLE Firmen und Fabriken in Sabha bombardiert, alle öffentlichen Gebäude, die Universität und alle Schulen. Beispiele sind die Kunststoff-Fabrik oder die große Garage der Automobile. Es wurden auch Wohngebiete bombardiert. Die Rebellen sind sehr gefährliche Leute, weshalb die Bürger sich ihnen nicht nähern. Sie haben ALLES geraubt, bis hin zum Caterpillar des Bauhofes. Die überraschendsten Dinge wurden gestohlen, wie das Feuerlöschauto, welches vor dem Abtransport noch extra umlackiert wurde.-In die Hotels wurde eingedrungen, alles geraubt und die Häuser von innen zerstört. Ratten drangen in das Haus des libyschen Führers und seiner Familie ein und haben es ausgeräumt. Die Regierung betreibt Gärten auf der Wüste entrungenem Gelände, wo Gemüse angebaut und Viehhaltung zur Fleischerzeugung stattfindet, das dann zu einem symbolischen Preis verkauft wurde. Die Rebellen drangen in diese Plantagen ein und haben alle Autos, Maschinen, Pumpen etc. gestohlen. Auch töteten sie den gesamten Viehbestand und verkauften das Fleisch dann an die Bewohner von Sabha.-Libyen: armes Sabha – Bericht vom 26.09.2011Ebenfalls stahlen die Rebellen die Sprinkleranlagen, welche ein Meisterwerk waren und – die größtmögliche Perversion – verbrannten das für die nächste Aussaat vorgesehene Saatgut. NTC-Ratten drangen in das Passbüro ein und verbrannten alle Archive, so dass niemand seinen Pass bestätigen lassen kann, niemand beweisen kann, ob er Libyer ist oder nicht. Auch wurden die Büros der Polizeibehörden angezündet, wodurch die Unterlagen zu den gestohlenen Autos nicht mehr zugänglich sind.-Bei Sabha wurde eine zweite kleine Stadt gebaut, weswegen große Firmen mit ihren Baumaschinen und Bauwarenlagern voller Waschbecken, Bodenbelägen, Wasserhähne etc. vor Ort waren. Speziell eine indische Firma errichtete 6000 Häuser und war beinahe fertig. Die Materialien zur Fertigstellung waren in Lagerhäusern und sind nun komplett gestohlen.Die Ratten haben eine regelrechte Räuber-Mafia gebildet. Ein Mafia, welche von einigen wenigen Verrätern aus Sabha unterstützt wurde.-Diese ganzen vorgetragenen Informationen von ortsansässigen Zeugen geben uns einen Eindruck von der völligen Zerstörung des Landes.Aus der Luft bombardiert die NATO-Flugzeuge alle Fabrikgebäude, Funktürme, Hochspannungsmasten etc. und auf dem Boden rauben, morden und zerstören die Rebellen.-Wenn es nur ein Kommunikationsmedium gäbe, welche die Wahrheit über die Ereignisse brächte, wüsste die Welt, dass hier ein Land verwüstet wird und aktuell ein Völkermord stattfindet.-Während die Rebellen mordend und plündernd in die Städte eindringen und die Bomben nur so hageln, erklären sie den Bewohnern, dass sie ihnen die Freiheit bringen, dass sie ihnen viel Geld zahlen würden, dass es Pressefreiheit gäbe etc. etc. Während sie das sagen, überfallen sie, töten sie und schneiden alle Kommunikationswege ab, damit niemand sich mehr privat unterhalten oder Mitteilungen versenden kann…. bemerken Sie die Diskrepanz zwischen Worten und Taten? Auch die Libyer sehen das so und haben als bestes Beispiel die Stadt Benghazi, die in den Monaten der NTC-Herrschaft zur Geisterstadt verkommen ist.-Sie sprechen von Freiheit, wer aber den Mund aufmacht, wird ermordet, bedroht oder eingesperrt. Sie sprechen von Demokratie und rauben, zerstören und ermorden jeden, der mit der “grünen Regierung” zu tun hatte. Wo bleibt da der Respekt vor den Ideen des Einzelnen und der Gegenseite?Bedrohung ist an der Tagesordnung.

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