LIBANESISCHE GESCHÄFTE

Von Joe @jstollin
Von  Joe Stantou's Reisen,


  

Meine Reise auf dem Weg zur Erkenntnis

 eine XXL Leseprobe.
Die große Versuchung
Von nun an sprachen wir alle Englisch und ich verstand genauer, worum es ging. Mein kleiner Kobold saß wieder auf meiner linken Schulter und riet mir, auf das laufende Gespräch einzugehen.Man konnte mich nur zu schnell überzeugen, dass es „DIE IDEE“ war und fast überhaupt kein Risiko sei, ein paar Kilo „Roten Libanesen“ mit nach Deutschland zu nehmen und an die Amis zu verkaufen. So kamen zwei Kilo Haschisch in Chitras präparierten Unterrock, den sie unter dem Sari trug. Und weitere zwei Kilo kamen in meine Reisetasche.

Bild ist von Wikipedia.org
das sind solche Mercedes 190 er gewesen,welche wir 1967/68  im Libanon verkauft hatten.


Per Sammeltaxi fuhren wir nach Damaskus, dann ging es mit dem Interflug nach Ostberlin, im Transitbus nach Westberlin und mit der Lufthansa nach Frankfurt. Zu dieser Zeit war es wirklich sehr leicht, durch die laxen Kontrollen zu kommen. Ohne Zwischenfälle konnten wir meinem Freund Henry vier Kilo von Chitra und mir und noch zwei weitere Kilo von Kurt abgeben. Wir bekamen unser Geld und alle waren glücklich. Kurt erzählte mir, dass er schon öfter das Zeug mitgenommen hatte, aber hier keine Abnehmer fand und es für weniger Profit an die Palästinenser in Deutschland verkauft hatte. Das Geld war zu leicht und zu schnell gekommen. Ich machte mir keine Gedanken, ob das, was ich als Geschäft ansah, auch von einem Richter so gesehen würde. Er hätte es sicherlich Rauschgiftschmuggel genannt. Aber ich konnte nicht aufhören. Bis etwas passierte, was mich in die Realität zurückbrachte. Chitra fuhr nicht mehr mit. Kurt und ich machten noch zwei weitere Reisen zusammen. Dann kam die letzte Reise, nach Baalbek, von der Kurt nicht zurückkam. Niemand konnte mir sagen, was passiert war. Im Gefängnis war er nicht. In Baalbek hatte es aber eine Schießerei zwischen Drogenhändlern und Bauern gegeben, das hätte in der Zeitung gestanden, sagten mir Kurts Freunde. So schnell es möglich war, besorgte ich mir ein  Ticket von Beirut nach Frankfurt und verzichtete auf jedwede Ware. Dadurch vermied ich den Umweg über Syrien und Berlin. Meine Laufbahn als Drogen-Geschäftsmann ging damit zu Ende. Genug Geld hatte ich verdient und die Schulden waren bezahlt. So konnte ich mich auf eine bürgerliche Arbeit vorbereiten. Doch ich hatte meine Frau und ihre Mutter vergessen, die nun wegen Kurts schnellem Ableben nachts Albträume hatten und mich drängten, in eine andere Stadt zu ziehen. Da erschien mein Kobold mal wieder und wollte nicht nur in eine andere Stadt ziehen, sondern gleich in ein anderes Land. Also sagte ich meinen Lieben, dass wir Deutschland verlassen würden. Große Augen. Viele Fragen. Und ich gab bekannt, dass wir nach Ceylon fahren würden. Das Wort „fahren“ sorgte für Irritationen. Jawohl, ich würde ein Auto kaufen und damit würden wir nach Ceylon fahren. Dort würden wir neu anfangen, das Auto verkaufen oder auch behalten, das käme darauf an, welche Art von Arbeit oder welches Geschäft ich machen würde.Also kaufte ich einen gebrauchten weißen Mercedes 230 mit Klimaanlage und ließ ihn in einer kompetenten Werkstatt auf Herz und Nieren überprüfen. Auf Drängen der Schwiegermutter sollten wir noch zuvor nach Lourdes in Frankreich fahren, damit sie sich ihren Segen holen konnte. Für mich war das eine Prüfung für mein Auto. Aber das Auto machte die Reise ohne Probleme. Dafür hatte die Schwiegermutter welche; sie musste sich einige Male übergeben. Schuld wären meine Fahrweise und die Kurven, meinte sie. Wieder in Offenbach machten wir uns reisefertig. Einem Kumpel, den ich vom Taxifahren her kannte, erzählte ich von meinem Vorhaben. Zuerst sagte er, ich sei übergeschnappt, doch dann wollte er mitfahren. Also hatte ich einen Beifahrer und wir konnten uns mit dem Fahren abwechseln. Die Pässe wurden gemacht und ein „Carnet de Passage“ beim Automobilklub beantragt. Dieses Dokument garantierte, dass das Auto aus einem Land nach der Einfuhr auch wieder ausgeführt werden dürfte, es sich also um eine „vorübergehende zollfreie Einfuhr“ handelte.Meine Frau konnte sich nicht verkneifen zu erklären, dass sie überglücklich sei, aus Deutschland wegzuziehen. Denn Deutschland sei sowieso „nix gutes Land, immer viel Ärger mit Ausländerpolizei, mit Arbeitsamt. Sozialamt auch nicht gut, gibt schlechte Wohnung und in Straßenbahn und Supermarkt Leute immer so böse gucken.“ Diese Probleme kannte in Ceylon niemand. Denn es gab weder ein Arbeitsamt, noch ein Sozialamt, wo man unfreundlich empfangen werden würde. Eine Straßenbahn gab es auch nicht, man fuhr Taxi und der Polizei gab man einige Rupien und konnte dann machen, was man wollte. Und „Leute immer froh und lachen, auch wenn nicht so viel Geld haben wie Deutsche. Ceylon Paradies!“ Damit konnte sie Recht haben. Auf die Frage, warum sie damals mit mir nach Deutschland gegangen sei, antwortete sie, dass sie damals dumm gewesen ist. Ich dachte anders darüber: Sie war einfach berechnend und hatte mich nur für die Reise in den „goldenen Westen“ benutzt. Sie wiederum warf mir vor, sie hätte wegen mir die Chance verpasst, Salim mit dem Edelsteingeschäft zu heiraten. Arme Irre – wusste ich doch, dass Salims Familie nie eine „Nicht-Muslimin“ akzeptiert hätte. 
Hätte Chitra mich mal gefragt, warum ich sie mit nach Deutschland genommen hatte, ich hätte ihr geantwortet, dass ich sie geliebt habe und immer noch liebte. Der arme Irre war wohl ich...

Der Link zum Buch:
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