Level completed

Erstellt am 8. März 2015 von Dodkalm

Mit “Fire across The Galaxy” endet also die erste (recht kurze) Staffel von Rebels, eine Folge, die im Vorfeld ihrer Ausstrahlung in den Medien doch recht massiv gehypt worden war und die meiner Meinung nach letztlich diesem Hype nicht wirklich gerecht wurde.

Bevor wir beginnen möchte ich noch vorwegschicken, dass dieser Artikel  eine Reihe von Spoilern enthalten wird. Wer es also irgendwie geschafft hat, bis hierhin nicht zu erfahren, wer Fulcrum ist oder wer in Staffel zwei nicht mehr dabei sein wird, der sollte nun demnächst mit dem Lesen aufhören, denn beides wird nachfolgend thematisiert werden.

Und noch Einiges mehr.

Den ersten Dämpfer erhält diese Folge gleich zu Beginn: ich denke wir alle haben inzwischen begriffen, dass Sturmtruppen nicht schießen können, es ist also durchaus nicht nötig, uns das auf so drastische Weise noch einmal vor Augen zu führen. Wenn Sabine also sekundenlang etwa 5 Meter vor einem halben Dutzend dieser “Bucketheads”, wie sie sie nennt, steht und diese es nicht schaffen, auch nur annähernd eine Schuss auf sie abzugeben, so halte ich diese Demonstration von Unfähigkeit ganz ehrlich gesagt nicht nur für übertrieben sondern durchaus führ entbehrlich. Und noch ein weiterer Punkt ist mir in Anbetracht dieses Beginns ein wenig sauer aufgestoßen: vor diesem Staffelfinale befand sich Kanan in Gefangenschaft von Tarkin und dem Inquisitor und sollte nach Mustafar gebracht werden – einem Ort zu dem lt. Hera Jedi gehen um zu streben. Das Imperium weiß aus wem sich die Rebellengruppe auf Lothal zusammensetzt, hat vermutlich ein nicht geringes Kopfgeld auf diese ausgesetzt (zumindest Gall Trayvis hat dies getan) und keiner weiß, wem er noch trauen soll. Ist dies wirklich die richtige Ausgangssituation, um die den Höhepunkt der Staffel bildende Folge mit einigen fast slapstick-artigen Szenen zu beginnen?

Und weil wir gerade von Mustafa sprechen: diese Folge gibt keinerlei Hinweis darauf, was dort mit den Jedi passiert bzw. passieren soll, ja man erfährt noch einmal warum man Kanan überhaupt dorthin gebracht hat, oder warum sich eine ganze Gruppe vorn Sternzerstörern dort aufhält. Braucht man wirklich eine solche Militärmacht, um einen einzigen Jedi gefangenhalten zu können? Oder rechnet das Imperium schon damit, dass Kanans’ Gefangennahme und Folter der Auslöser für den Zusammenschluss der verstreuten Rebellengruppen sein wird? Falls ja, so kann man Tarkin zu seiner Voraussicht nur beglückwünschen!

Viel Verkehr um Mustafar

Und leider sind das nicht die einzigen Schwächen dieser Folge, doch darauf kommen wir noch.

Was man dieser Episode zugute halten muss ist, dass sie einige der losen Ende der vorangegangenen 12 Folge zusammenknüpft. So erfahren wir was aus dem TIE-Fighter geworden ist, den Ezra und Zeb im ersten Drittel der Staffel entführt haben und wir lernen was Sabine und Ezra gemeinsam unternommen haben, als Kanan zu Beginn von “Path of the Jedi” auf seinen Palawan warten musste. Was man leider nicht erfährt ist, was sich in der speziellen Fulcrum Kiste befunden hat, der Hera auf dem Fyrnock Asteroiden so unbedingt selbst verladen musste.

Dass Ezra und Zeb den TIE nicht wie von Hera angeordnet gecrasht haben kommt ihnen nun sehr gelegen, denn die Gruppe braucht ein Schiff, das klein genug ist, um in die Hangarbucht eines Sternzerstörers zu fliegen und es ist doch wirklich zu blöd, dass die “Ghost” nicht über ein kleines Shuttle verfügt, das man für diese Aufgabe verwenden könnte.

Interessantes imperiales Design

Während also Sabine, Ezra und Zeb eine TIE Basis vernichten und dabei ganz offenbar sämtlich dort stationierten Soldaten töten, denn wie sonst wäre es möglich gewesen, dass die Rebellen anschließend mit einem von dort gestohlenen Schiff völlig unbehelligt ins Zentrum einer Flotte von Sternzerstörern fliegen können, wird Kanan an Bord eines dieser Schlachtschiffe noch immer vom Inquisitor gefoltert und das sowohl physisch als auch psychisch. Diese Szenen zählen sicher zu den besten dieser Folge – nicht der Folter wegen, sondern weil der Pau’an sehr geschickt versucht, mit Kanans Angst zu spielen  und seinem Scham darüber, damals seine Meisterin und den gesamten Jedi Orden im Stich gelassen zu haben. In Mancher Hinsicht erinnert diese Szene an den “Trash-Talk”, den Palpatine Luke auf dem zweiten Todesstern gehalten hat, um ihn aus seiner Reserve zu locken.

Ich weiß was du letzten Sommer getan hast

Kanans Befreiung selbst ist dann eine Mischung aus ein bisschen Episode IV (eine kleine Gruppe flieht vor sehr vielen Sturmtrupplern durch endlose imperiale Gänge) und sehr viel Episode I. So erinnert der Maschinenraum eines Sternzerstörers wohl nicht ganz zufällig an den Generator-Komplex im Palast von Theed und auch der Lichtschwertkampf, der sich hier entspinnt weist deutliche Parallelen zum Ende von TPM auf und dies ist durchaus als Lob gemeint.

Etwas seltsam ist jedoch dann gleich darauf das Ende des Inquisitors. Dieser hängt, nachdem Kanan auf eine fast schon lächerlich banale Art und Weise sein Lichtschwert zerstört (und damit Tarkins Flaggschiff in den Untergang geschickt) hat an einer Gangway während Kanan drohend über ihm steht. Während Obi-Wan es in diese misslichen Lage jedoch geschafft, hat, sich wieder nach oben zu katapultieren, lässt sich der Inquisitor doch ein wenig unmotiviert in den explodierenden Reaktorkern des Schiffes fallen, nicht ohne Kanan vorher noch darauf hinzuweisen, dass es wesentlich schlimmere Dinge als den Tod gibt. Wenn das im Sinn von “wirst schon sehen was du davon hast mich umgebracht zu haben, denn jetzt kommt Vader und der ist viel schlimmer als ich” gemeint war, dann mag es OK sein, insgesamt wirkt das Ende des Inquisitors aber doch ein wenig zu konstruiert. Offenbar wollten die Macher der Serie unbedingt jemanden vor dem Ende der Staffel opfern und nachdem von den Guten keiner in Frage kam, Aresko und Grint schon tot waren und man Tarkin schwer sterben lassen konnte, so blieb nur der Inquisitor über, um eine der Hauptfiguren ins Gras beissen zu lassen. Ich persönlich hätte ja vor dieser Folge darauf getippt, dass wir uns von Kallus verabschieden müssen.

Und so kommen wi nach einer durchaus nicht unspektakulären, wenn auch recht kurzen Raumschlacht zum Ende dieser Staffel: wenig überraschend ist Fulcrum tatsächlich Ahsoka, die doch deutlich anders aussieht, als ihr älteres Ich in ihrer Vision auf Mortis und das liegt nicht nur an der anderen grafischen Ausrichtung von Clone Wars im Vergleich zu Rebels. Und ach ja: der Kopf unter Fulcrums’ holographischer Kutte, die wir in der vergangenen wie auch in dieser Folge gesehen haben ist nie und nimmer der einer Togruata, aber ich bin sicher, dass uns Filoni und Co dafür noch eine plausible Erklärung liefern werden.

Snips ist wieder da

Ich gehe an diese Stelle nicht nochmal auf meine Bedenken in Bezug auf Fulcrum ein, es ist schön Ashoka wiederzusehen, zumal es sich scheinbar um eine wiederkehrende Rolle handelt und nicht nur um um einen Cameo-Auftritt.

Und so endet diese Staffel quasi damit, dass die Rebellen das erste Level ihrer Mission abgeschlossen haben und sich ab nun ihre Möglichkeiten aber auch ihre Spieleinsätze bedeutend erhöhen werden. Ich war und bin ein wenig überrascht, dass dies schon so früh passiert, denn wie lange ist der Weg jetzt noch bis zur Schaffung einer echten Rebellenallianz?

Was es sonst noch zu erwähnen gibt:

  • Zu Beginn nennen die Sturmtruppler Sabine “Artist” – ihr Ruf hat sich also schon herumgesprochen
  • Einmal mehr muss Hera in dieser Folge zur Kenntnis nehmen, dass sich ihre “Kinder” nicht immer an ihre Anweisungen halten.
  • In dieser Folge sieht man wieder einmal wie dünn und spitz die Laserschwerter in dieser Serie sind und mir gefällt dieses Design immer noch nicht.
  • Apropos: Laserschwerter: der Inquisitor nennt diese hier “Force saber”
  • Apropos nicht gefallen: Vaders’ Helm gefällt mir auch nicht, bei aller Bewunderung für Ralph McQuarrie
  • Mehrfach blitzt in dieser Folge wieder der geniale Humor dieser Serie auf.

Doe obigen Bildern noch viele mehr gibt es wie immer auf meiner Flickr Seite.