Ein Ort, wo Stille atmen darf, wo Worte zwischen Zeilen brennen. Ein Herz, das zaghaft neu erwacht – im Sturm beginnt das Wiederkennen.

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" data-image-meta="{" width="637" data-medium-file="https://cleobe.wordpress.com/wp-content/uploads/2025/11/img_4884.jpg?w=187" loading="lazy" aperture="aperture" />Cover von Leuchtturm, Scones und WinterliebeManchmal findet dich die Liebe, wenn du nur dich selbst suchst.
Wenn der Winter ein Versprechen flüstert – Es gibt Bücher, die fühlen sich an wie ein heißer Tee in eiskalten Händen, wie eine Umarmung nach einem langen Tag oder wie ein Sonnenstrahl, der sich ganz leise durch das Wolkengrau eines Novemberhimmels kämpft. Stina Jensen gelingt mit ihrem neuen Roman „Leuchtturm, Scones und Winterliebe“ genau das: ein Gefühl einzufangen. Ein Gefühl von Ankommen, von Aufbrechen, von der Suche nach Antworten – und von der zarten Hoffnung, dass selbst die kälteste Jahreszeit Wärme schenken kann. Wer die WINTERknistern-Reihe kennt, weiß: Diese Geschichten sind mehr als nur romantische Auszeiten. Sie sind Ausflüge ins Herz – mit leiser Tiefe, wachem Blick und Figuren, die man nicht so schnell vergisst. Wenn du jetzt neugierig geworden bist, dann nehme ich dich mit nach Schottland. Auf geht’s…
Blanca: Auf der Suche nach Stille – und sich selbst – Blanca kommt direkt aus einem turbulenten Leben voller Menschen, Geräusche und Funktionieren. Als Köchin in einem Hotel auf Teneriffa hat sie gelernt, sich selbst hintenan zu stellen – freundlich, professionell, belastbar. Aber irgendwann wird selbst das stärkste Herz müde. Und so zieht es Blanca in eine Gegend, die mehr Fragen stellt als Antworten gibt – nach Schottland, an einen Ort, wo der Wind Geschichten flüstert und der Regen die Gedanken klärt.
Sie will Ruhe. Stattdessen findet sie verschlossene Türen, misstrauische Blicke – und eine alte Wirtin mit einem Herz wie ein uraltes Pub: brummig, ehrlich und doch voll Wärme. Dass Blanca in dieser Umgebung nicht nur zur Ruhe kommt, sondern auch konfrontiert wird – mit ihrer Ungeduld, ihren Erwartungen und vielleicht auch einer ganz neuen Sehnsucht – macht sie so authentisch. Man leidet mit ihr. Man schmunzelt. Und man hofft.
Sandy: Nur eine E-Mail entfernt – und doch so fern – Eine der schönsten Entwicklungen des Buches ist die leise, kraftvolle Dynamik zwischen Blanca und Sandy – einem Mann, der eigentlich hätte da sein sollen, aber ausgerechnet im entscheidenden Moment verschwindet. Und doch bleibt er präsent – über Worte, Gedanken, E-Mails. Zwischen den Zeilen entsteht etwas, das mehr ist als digitaler Austausch: Reibung, Neugier, Nähe. Ihre Dialoge sind so klug und gleichzeitig verletzlich, dass man beim Lesen spürt: Hier prallen zwei Welten aufeinander, die vielleicht mehr gemeinsam haben, als sie glauben. Sandy ist kein Held im klassischen Sinne – aber genau das macht ihn spannend. Was ist seine Geschichte? Was hat ihn wirklich ferngehalten? Und was passiert, wenn zwei Menschen beginnen, sich hinter Worten wirklich zu sehen?
Alec: Ein Lächeln zwischen den Zeilen – Und dann ist da Alec. Barkeeper, Zuhörer, Edinburgh in Person. Er schenkt Blanca nicht nur einen Drink, sondern einen Moment. Einen Raum, in dem sie nicht funktionieren muss. Und auch wenn er nicht die Lösung ist, so ist er doch ein Teil ihrer Reise. Ein Zeichen dafür, dass das Leben nicht nur aus Enttäuschung besteht. Und dass es manchmal Umwege braucht, um zum eigenen Herz zurückzufinden.
Wintergrau, das die Seele weckt – Schauplatz mit Seele – Was Stina Jensen in „Leuchtturm, Scones und Winterliebe“ wieder meisterhaft gelingt: der Schauplatz als Figur. Die schottische Küste wird nicht nur Kulisse – sie wird Spiegel. Für das, was unausgesprochen ist. Für Sehnsucht. Für Rückzug. Für einen inneren Neuanfang. Der Nebel, die Steilküsten, der Regen – all das trägt zur Atmosphäre bei. Man hört fast das Kreischen der Möwen, riecht das Salz in der Luft, spürt das Holz alter Pubtüren unter der Hand. Es ist dieser typische Jensen-Vibe: Echt. Nah. Unaufgeregt poetisch.
Maggie, Scones & ein bisschen Herzmagie – Ein heimliches Highlight des Romans ist Maggie – die resolute, eigenwillige, aber zutiefst loyale Wirtin, die Blanca aufnimmt. Ihre Art, das Leben zu betrachten, ihre Schrulligkeit, ihre Direktheit – das alles macht sie zu einer Figur, die man nicht vergisst. Und ihre Scones? Wahrscheinlich genauso legendär wie ihr Herz, das größer ist, als sie selbst es je zugeben würde.
FAZIT: Zwischen Leuchtturmlicht und Herzgewitter – Dieser Roman bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung. Stina Jensen erzählt keine laute Geschichte. Keine mit großen Dramen oder überdrehten Plot-Twists. Aber genau deshalb berührt sie so sehr. „Leuchtturm, Scones und Winterliebe“ ist ein Roman über leise Entscheidungen. Über das Wiederfinden der eigenen Stimme. Über Begegnungen, die man nicht geplant hat – und die doch alles verändern können. Es geht um das Aushalten von Unsicherheit. Um Zwischenräume. Und um diese eine Frage, die sich durch alle WINTERknistern-Romane zieht: Was passiert, wenn du dich traust, dein Herz wieder in die Hand zu nehmen?
Persönliches Schlusswort: Manchmal wünscht man sich nichts sehnlicher als eine Pause von allem – aber das Leben liefert einem stattdessen neue Kapitel. Dieses Buch hat mich genau daran erinnert: Dass Ruhe manchmal nicht im Außen liegt, sondern in der Art, wie man sich selbst wieder begegnet. Blanca hat mich auf diese Reise mitgenommen – und ich bin ihr gefolgt, Schritt für Schritt. Ob du selbst gerade einen Leuchtturm brauchst oder einfach Lust auf eine kluge, ehrliche Wintergeschichte mit Seele hast – diese Geschichte wird dich finden. Und vielleicht erinnert sie dich daran, dass dein eigenes Herz manchmal nur einen Gedanken, eine Begegnung oder ein paar Scones vom Neuanfang entfernt ist. Danke, Stina Jensen, für dieses Buch. Für den Mut, leise Töne laut werden zu lassen.
Wieder lege ich ein sehr sehr tolles Buch beiseite. Ich liebe diese Reihe und sie stimmt genial auf die Weihnachtszeit ein. Ja, so langsam geht es hier auch mit Weihnachtsbüchern los. Aber es warten auch noch viele andere Bücher auf mich. Bleibt also neugierig und bis bald
