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Die Entscheidung, kein weiteres Parfum zu produzieren, wurde mir letzte Woche ganz plötzlich abgenommen/ bzw. sehr leicht gemacht. Wirtschaftlichkeit geht vor (was ich verstehen kann und trotzdem traurig finde). Mir pers. liegt mehr am Artenreichtum, weil er einfach mehr Abwechslung bietet. Doch für große Firmen sind solche kleinen Projekte wie die meinen nur wenig lukrativ und je nach aktueller Firmenpolitik werden sie durchaus auch als Hemmnis betrachtet. Vor diesem Hintergrund bin ich natürlich froh und stolz, daß es überhaupt möglich war die vielen Düfte – No.7/JULI, No.8/AUGUST, No.9/SEPTEMBER, No.11/NOVEMBER und No.12/DEZEMBER, Eau de Fröhliche Mops/Kater/Rabe und den Steampunk (Taucher) – umzusetzen und auszumischen. Allein ein letztes Projekt hätte ich mir noch gewünscht. Zumal der Aero mich über eine sehr lange Zeit beschäftigt hat und ich den Duft sehr mag. Aber Geld regiert die Welt und wenn ich an die Preissteigerungen der letzten Jahre denke – unzählige ätherische Öle verdoppelten sich im Preis (Kardamom z.B. von unter 200 auf jetzt über 600 und so geht es fröhlich weiter) -, dann ist das Hobby kaum noch finanzierbar. Und weil man inzwischen auch in Ländern wie China und Indien auf Umweltschutz achtet und Qualitätsstandards einführt/ durchsetzt, sind viele Rohstoffe/chemicals nicht mehr billig zu bekommen. Was auch gut so ist! Auf jeden Fall habe ich keine Lust, die völlig durchgeknallten Preis für Kleinstmengen zu zahlen, die gern hier und da berechnet werden. Ein Iso e für über 100 Euro/kg ist ein schlechter Witz und ich zahle doch nicht 800 Euro/kg und mehr für Javanol oder Vetiverylacetat, nur weil ich vlt. 100g brauche. Was soll ich mit einem ganzen kg Muskatnussoel, wenn ich für einen Duft 2g benötige? Den Rest darf ich dann wohl wegschütten, wenn er mir nach spätestens zwei Jahren schlechtgeworden ist? Nein, das mache ich nicht. Aus die Maus.

Die bisherigen Düfte haben hoffentlich Bestand, können mit etwas Glück weiterhin zu fairen Preisen ausgemischt werden, und der Steampunk aero (Montgolfiere) bleibt vorerst, in sehr kleinen Mengen und in unregelmäßigen Abständen, der letzte Duft von mir. Er wird sich noch ein ganz kleines bißchen verändern, er wird etwas holziger werden/ Vetiver, und er bekommt nun doch einen oder zwei Lichtschutzfilter. Denn stellt man so einen Duft mal für einige Zeit direkt ans Tageslicht, wird man sehr schnell merken, daß er nach spätestens 14 Tagen richtig in die Knie geht.

Und das aromatische Blog? Bleibt vorerst, weil ich keine Zeit habe alles umzustricken. Doch wer den einen oder anderen Text später noch lesen will, der sollte ihn sich lieber kopieren. Irgendwann lasse ich das ganze Teil ungerührt über den Jordan gehen (oder über eine andere Klippe springen). Langfristig bleibt nur, was mir selber wichtig ist. So wichtig wie das Saxofon und das Windsurfen, die Stand up Paddelei und das Swingtanzen, der Bücherstapel neben dem Sessel und das Klavier. Und jetzt wird mir der Tee kalt. Also kurz und schmerzlos.

Bis die Tage.


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