Letzter Abend DDR

SOKO Leipzig.

ZDF.

Als Autor wird Jens Köster angegeben.

soko leipzig

Überall der gleiche Text zur Serie.

Strg+c – Strg+v und da haben auch wir ihn:

“Bei Bauarbeiten im Zentrum von Leipzig werden die Überreste einer männlichen Leiche gefunden. Untersuchungen ergeben, dass sie seit zirka 20 Jahren dort lag. Getötet wurde der Mann mit einem Messer. Über das Zahnbild kann die Identität festgestellt werden: Es handelt sich um Thomas Vander, damals 22 Jahre, der im August 1989 kurz vor der Wende von seiner Freundin Clarissa vermisst gemeldet wurde. Clarissa war mit Thomas damals auf einer kleinen Feier bei Freunden gewesen, danach hat sie weder ihn noch die Freunde je wiedergesehen. Bei dem Versuch, diesen letzten Abend zu rekonstruieren, finden die Ermittler der "SOKO Leipzig" etwas Verblüffendes heraus: Die Wohnung, in der die Feier stattfand, befindet sich noch völlig unberührt im damaligen Zustand in einem Abrisshaus – ein letztes Stückchen DDR.  …”

Das ist so blöd, dass es staunen macht.

Im Zentrum von Leipzig [sic!] soll sich demnach zwanzig Jahre lang ein Haus befinden können, in welchem eine Wohnung seit 1989 genau so blieb, wie sie damals spontan verlassen wurde.

Oh, da ist ja noch das Glas, aus dem Thomas getrunken hatte!”

Es ist ein Mehrfamilienwohnhaus, offenbar ohne Nachbarn, ohne Hausverwaltung, ohne Postsendungen und ohne dass es – leerstehend – in den letzten zwanzig Jahren von Pennern heimgesucht wurde. Auch ohne Schmierereien an den Wänden. So steht ein verlassenes Haus im Zentrum einer deutschen Großstadt – Fantastisch!

Diejenigen, die seinerzeit die DDR über Ungarn verlassen wollten, hörten natürlich Ostrock. Weil das damals, kurz vor dem Ende der DDR, so cool gewesen sein soll….

“Was regst du dich so auf? Ist doch nur ein Film!?”

Klar isses nur ein Film.

Aber ich mag es nicht, wenn man den Rezipienten nicht ernst nimmt. Ein klitzeklein-bisschen Recherche und etwas Nachdenken darf man von einem Drehbuchautor wohl erwarten. Und natürlich kommt heute ein Film über die DDR nicht ohne Stasi aus . … – Quark. Weg damit!

Apropos Stasi.

Nannten die sich nicht selbst Tschekisten? Indem sie die russische Abkürzung für “чрезвычайная комиссия” (gesprochen “Tschreswytschainaja Komissija”, abgekürzt “Tscheka”) verwendeten, was ins Deutsche übersetzt “Sonderkommission” bedeutet.

Abgekürzt “SOKO”.

Womit wir wieder am Anfang wären…

 


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