Leopard 2a7 (Foto: Wikipedia)
Ich denke, dass es vor allem die Angst davor ist, dass der Iran dabei in einen Krieg verwickelt werden könnte, für den die benachbarten Länder und Israel noch nicht bereit und genügend aufgerüstet sind.
So hat Saudi-Arabien vermutlich noch nicht genügend Panzer (daher ja auch der Kaufwunsch) und Seestreitkräfte. Und Israel musste erst einmal neue Waffen in den USA ordern. Und nun wohl auch bekommen.
Dazu musste Israel erst einmal so tun, als wolle es wieder mit den Palästinensern verhandeln. Um dann in einem weiteren Schritt von den USA
neue Raketen für Kampfjets erhalten, die gegnerische Radarstellungen zerstören können, sowie verbesserte Radarsysteme für seine Kampfflugzeuge und neue Tankflugzeuge. Die Reichweite israelischer Kampfjets werde dadurch erhöht. Außerdem sei der Verkauf von Truppentransportern vom Typ V-22 Osprey geplant.
Soweit ist das kein Geheimnis, denn der Artikel der Deutschen Welle, aus dem das obige Zitat herrührt, spricht es gnadenlos offen aus:
Die USA wollen insbesondere Israel, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate massiv gegen eine mögliche Aggression durch den Iran aufrüsten.
Doch was hat das nun mit Syrien zu tun?
Syrien ist in diesem Fall einfach nur Spielball der Mächte, die am persischen Golf um die Macht ringen. Solange der Bürgerkrieg in Syrien andauert, kann man noch über die Waffengeschäfte verhandeln.
Da selbst Russland und China inzwischen auf Abstand von der Syrischen Regierung gehen, bleibt nur noch der Iran als Unterstützer übrig. Der Iran ist somit der einzig verbliebene Verbündete des Assad-Systems. Das hat vermutlich auch damit zu tun, dass die Familie des Herrschers Schiiten sind – die Mehrheit des syrischen Volkes jedoch Sunniten. Der iranische Außenminister Ali Akbar Salehi sagte erst letzte Woche: “Wir lehnen jede ausländische Einmischung und jede Forderung nach einem Machtwechsel ab.”
Niemand weiß genau, welche Waffen der Iran hat. Und selbst wenn nicht davon auszugehen ist, dass der Iran zur Atommacht wurde; Vorsicht scheint die Mutter der Porzellankiste zu sein. Der Westen und die Verbündeten sind sich jedoch einig darüber, dass ein Angriff auf Syrien – also ein Sturz des Assad-Regimes – zu einer militärischen Auseinandersetzung mit dem Iran führen könnte.
Es gibt meiner Meinung nach zwei Optionen: Man wartet die kommende Präsidentschaftswahl im Iran ab. Allerdings sind sich selbst vorsichtige Optimisten darin einig, dass der mächtige Ayatolla Khamenei seine Kandidaten durchsetzen werde. Es kann also nicht davon ausgegangen werden, dass sich die iranische Politik der nächsten Jahre grundlegend verändern wird.
Die zweite Option ist, darauf zu hoffen, dass der syrische Bürgerkrieg noch lang genug andauert, um die Anrainerstaaten soweit aufzurüsten, dass ein – später vermutlich “präventiv” genannter – Angriff auf den Iran möglich wird. Israel hat ja oft genug damit gedroht. Interessant (ich weiß, dass dieses Wort in diesem Zusammenhang unangebracht ist), interessant wird sein, zu beobachten, ob Israel tatsächlich mit Saudi-Arabien und den VAR gemeinsam in einen Krieg ziehen wird, der zwar viel Leid verursachen wird, aber nicht zu gewinnen ist.
Denn im Falle eines Angriffes gegen den Iran müsste der seine (illegalen) Truppen aus Syrien abziehen und für die Selbstverteidigung einsetzen. Damit wären zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: der Iran würde mit Krieg überzogen und das Assad-System würde zusammenbrechen.
Irgendwie sind beide Varianten keine, für die ich mich begeistern kann… Wo ist der Fehler in meinen Überlegungen? Gibt es – und so scheint es ja derzeit – keine anderen Alternativen?