Letzte Hoffnung Leihmutter

Letzte Hoffnung Leihmutter

Anna und Michael Vandenberg sind glücklich verheiratet und wünschen sich nur noch eines: ein Kind. Jahrelang haben sie alles versucht – aber es hat nie geklappt. Auch der letzte Anlauf endet erfolglos. Anna verliert das Baby in der siebten Woche und ist am Boden zerstört.

Das, was die beiden Schauspieler Nadja Becker und Steffen Groth als Ehepaar Anna und Michael gestern Abend im Sat.1-Film Kissenschlacht erlebten, betrifft Studien zufolge zwischen 500.000 und 1,5 Millionen Lebensgemeinschaften in Deutschland: Sie bleiben ungewollt kinderlos und sind gezwungen, eine Schwangerschaft auf medizinischem Wege herbeizuführen, wenn sie sich ihren Kinderwunsch erfüllen wollen. Doch was tun, wenn selbst nach einer Behandlung mit Medikamenten oder sogar nach operativen Eingriffen keine Schwangerschaft eintritt?

Das Ehepaar im Film versucht es mit Hormonbehandlungen – vergebens. Dann macht der Frauenarzt dem Paar einen ungewöhnlichen Vorschlag: Die russische Arzthelferin Maria (Annika Blendl) wäre bereit, als Leihmutter ein Baby von Anna und Michael auszutragen.

Wo Leihmutterschaft verboten und erlaubt ist

Leihmutterschaft – das Thema, das Sat.1 mit dem Spielfilm Kissenschlacht aufgriff, ist in Deutschland ein heißes Eisen, denn sie ist aufgrund der ethischen, juristischen und gesellschaftlichen Komplikationen verboten, die sich aus einer Leihmutterschaft ergeben. So steht es im seit 1991 geltenden Embryonenschutzgesetz. Mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird danach bestraft, wer «es unternimmt, bei einer Frau, welche bereit ist, ihr Kind nach der Geburt Dritten auf Dauer zu überlassen (Ersatzmutter), eine künstliche Befruchtung durchzuführen oder auf sie einen menschlichen Embryo zu übertragen».

Auch die Vermittlung von Leihmüttern ist nach dem Adoptionsvermittlungsgesetz in Deutschland verboten. Kinderwunschberatern bleibt damit nur, die Betroffenen auf die Möglichkeit einer Adoption hinzuweisen oder an Beratungsstellen im Ausland zu verweisen. Denn in Ländern wie den Niederlanden, Belgien, Spanien, Großbritannien oder den USA ist Leihmutterschaft nicht verboten.

Vor allem aus dem «Land der unbegrenzten Möglichkeiten» schwappen immer wieder Nachrichten nach Deutschland, denen zufolge Prominente ihren Kinderwunsch mit Hilfe von Leihmüttern erfüllen. Das zweite Kind von Schauspielerin Nicole Kidman und Country-Sänger Keith Urban, Faith Margaret, kam auf diese Weise zur Welt. Auch Sarah Jessica Parker ließ ihre Zwillingstöchter Marion und Tabitha von einer Leihmutter austragen.

Kissenschlacht statt ernste Auseinandersetzung

In Amerika gibt es Agenturen, die kinderlose Paare und Leihmütter zusammenbringen und sie dann über die gesamte Zeit begleiten. Durchschnittlich 1000 Leihgeburten jährlich kommen auf diese Weise zustande. Auf den Webseiten der Agenturen wird zum Teil sehr ausführlich über das Thema informiert.

So erklärt zum Beispiel das International Assisted Reproduction Center auf seinen Seiten, wie Paare eine Leihmutter finden können, was eine «gute Leihmutter» ausmacht und wie der komplette Prozess unter Führung der Agentur abläuft. Da in den USA Leihmutterschaftsverträge mit einer entsprechenden Vergütung erlaubt sind, gibt es auch zu diesen Themen Informationen. Gerade die Bezahlung einer Leihmutter, sofern diese eine fordert, stellt viele Paare vor große Schwierigkeiten. Zwischen 20.000 und 25.000 Dollar «Bruthonorar» sind in der Regel fällig.

Im gestrigen Fernsehfilm entschied sich das Ehepaar Vandenberg tatsächlich für eine Leihmutterschaft. Welche Konsequenzen dies für den verantwortlichen Arzt haben kann, ließen die Drehbuchautoren allerdings offen. Stattdessen verlor sich der Film in einem nervigen Versteckspiel, bei dem die Schwiegereltern und Freunde ja nicht erfahren durften, dass Anna und Michael ihr Kind von einer Leihmutter austragen lassen. Anna band sich ein Kissen und später einen Silikonbauch um und führte damit alle an der Nase herum. Irgendwie auch den Zuschauer.

Was halten Sie von Leihmutterschaft? Soll sie in Deutschland erlaubt werden? Diskutieren Sie im Kommentarfeld unter diesem Artikel mit!

Erfahren Sie hier, welche Promis von Leihmüttern Gebrauch machten.

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Ungewollt kinderlos – Letzte Hoffnung Leihmutter

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Tags: Embryonenschutzgesetz, Kissenschlacht, Leihmutter, Nadja Becker, Steffen Groth

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