Let’s talk about: After-Baby-Body

Mit Stolz trage ich meinen Babybauch vor mir her. Bald schon werden wir zu dritt sein. Ich fühle mich wohl und das strahle ich auch aus. Gegen Ende der Schwangerschaft wird es etwas beschwerlich und es zwickt hier und da, trotzdem kann ich mich wirklich nicht beschweren.

Oder so: Ich trage meinen Babybauch mit Stolz vor mir her. Bald wird unsere kleine Familie komplett sein. Aber richtig wohl fühle ich mich nicht. Ich bekomme schlecht Luft, mir ist oft übel, mein Rücken schmerzt. Meine Füße sind aufs dreifache angeschwollen. Ich fühle mich alles – nur nicht schön. Ich sehne den Tag herbei, an dem ich es geschafft habe und mein Kind im Arm und nicht mehr im Bauch trage.Kennt Ihr das?

Bei mir war es genau so. In der Schwangerschaft mit meinem Sohn, fühlte ich mich toll. Es ging mir gut und das strahlte ich auch aus. Die Schwangerschaft stand mir gut. Nur gegen Ende wurde ich etwas schwerfällig. Aber das gehört wohl dazu.

Let’s talk about: After-Baby-Body38. Schwangerschaftswoche mit meinem Sohn

Bei meiner Tochter sah das schon ganz anders aus. Ich bekam kaum Luft, hatte Kreislaufbeschwerden, strähnige Haare, Rückenschmerzen und Füße, die aufs dreifache angeschwollen waren. Ich fühlte mich alles – nur nicht schön. Ich sehnte den Tag herbei, an dem mein Körper wieder mir allein gehören würde.

Let’s talk about: After-Baby-Body37. Schwangerschaftswoche mit meiner Tochter

Doch wie sieht der Körper denn überhaupt aus, nachdem er einen solchen Kraftakt geleistet hat?

Zunächst nicht besonders schön. Nach der Geburt meines Sohnes war mein Bauch noch recht groß und vor allen Dingen weich. Doch schnell verlor ich 12 der 14 kg, die ich in der Schwangerschaft angesammelt hatte. Es blieben noch ein paar Fettpölsterchen hängen, doch der Bauch wurde schnell wieder halbwegs flach. Und es war nicht der kleinste Riss in der Haut zu sehen. Ich hatte zwar ein paar Kilo zu viel auf den Rippen, die ich gern loswerden wollte, doch einen richtigen Ansporn fand ich nicht, waren wir uns doch nicht sicher, ob da noch ein Geschwisterchen kommen sollte, oder nicht. Erst kurz bevor ich mit meiner Tochter schwanger wurde, nahm ich knapp 3 kg ab.

Innerhalb der Schwangerschaft nahm ich dann wieder 14 kg zu. Als die Kleine schließlich auf der Welt war, war ich vor allen Dingen glücklich darüber, endlich wieder durchatmen zu können. Das fühlte sich gut an! Nur mein Körper fühlte sich nicht gut an. Und er sah auch alles andere als gut aus. Mein Bauch war immer noch riesig und hing herunter. Und er war wabbelig wie Wackelpudding. Kurz: Ich fühlte mich wie ein dickes, hässliches Hängebauchschwein. Streifen hatte aber auch diese Schwangerschaft nicht hinterlassen.

10 kg verlor ich innerhalb der ersten drei Wochen. Immerhin. Doch der Bauch wurde nicht kleiner. Mir war klar, dass ich nicht innerhalb kürzester Zeit wieder rank und schlank sein würde. Ich bin ja schließlich nicht Heidi Klum. Es gefiel mir aber trotzdem nicht.

Dann kamen die ersten, anstrengenden Wochen mit zwei kleinen Kindern hinzu und ich brauchte vor allen Dingen eines: Nervennahrung. Ihr kennt das sicher. Viel Nervennahrung. Sehr viel Nervennahrung, um genau zu sein. So kamen zu der Hauptrolle noch mehrere Nebenrollen hinzu und die Zahl auf der Waage stieg immer weiter an, obwohl ich eigentlich das Gegenteil sehen wollte. Monatelang trug ich weiterhin meine Umstandshosen, weil mir nichts anderes passte.

Nach knapp fünf Monaten hatte ich genug davon und wollte endlich meinen Arsch hochkriegen. Ich sagte den Kilos den Kampf an und verlor mit Schlank im Schlaf recht zügig 5 kg. Nach einem langen Stillstand verlor ich weitere 2 kg – doch der Bauch blieb. Und die Motivation ging flöten. Ich hing die Diät an den Nagel.

Durch Zufall machte eine Ärztin mich dann aber darauf aufmerksam, dass nicht (nur) das Fett an meinem Bauch ein Problem sei, sondern vor allem die Rektusdiastase.

Rektus… was?! Ja, ich habe genau so blöd geguckt, wie Ihr gerade!

Kurz und knapp: Gerade nach der zweiten Schwangerschaft passiert es gar nicht mal so selten, dass sich die geraden Bauchmuskeln nach außen wölben, wodurch eine Lücke zwischen den Bauchmuskeln entsteht. Dadurch sieht der Bauch immer wie ein Babybauch aus.

Zuvor hatte ich nie davon gehört. Ich las mich in das Thema ein, sprach mit meiner Physiotherapeutin darüber, die ebenfalls die Lücke ertastete und mir ein paar kleine Übungen zeigte. Wichtig hierbei ist, ausschließlich die diagonalen Bauchmuskeln zu trainieren. Dadurch könnte die Wölbung zurückgehen.

Davon motiviert machte ich anfangs recht regelmäßig diese Übungen und ich spürte auch, dass es bereits Wirkung zeigte. Doch der innere Schweinehund hat mir wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich ließ es einreißen. Schließlich gab ich es ganz auf.

Einen neuen Versuch wagte ich dann mit WeightWatchers, bis ich irgendwann insgesamt 11 kg abgenommen hatte. Weitere 7-8 kg sollten noch weg. Doch dann kam sie wieder: die stressige Phase und mit ihr auch die Nervennahrung. Und + 1,5 kg.

Soll das jetzt so bleiben? Nein. Auf keinen Fall. Ich raffe mich auf und starte wieder durch. Vielleicht. Auf jeden Fall. Ich wünsche mir, dass mein Körper wieder eine Form und mehr Straffheit bekommt. Aber das geht wohl nur mit Sport. Und ohne Nervennahrung.

Dass mein Körper nach zwei Schwangerschaften je wieder so aussehen wird wie früher, erwarte ich gar nicht. Schließlich hat er unter Höchstleistung zwei wundervolle kleine Menschen hervorgebracht. Das geht nicht spurlos an einem vorüber. Muss es auch gar nicht – denn diese Erfahrung ist ein Teil von mir.


Dies ist ein neuer Beitrag aus der Reihe „Let’s talk about“ – einem gemeinsamen Projekt von Wunschkindwege und Zwischen Windeln und Wahnsinn. Auch meine Freundin Düse erzählt über den After-Baby-Body und das könnt Ihr hier lesen.

Wir würden uns aber auch freuen, wenn Ihr von Euren Erfahrungen erzählt.

Darum seid Ihr jetzt gefragt:

Wie hat sich Euer Körper nach der Schwangerschaft verändert? Seid Ihr schnell wieder in Form gekommen, oder klappt dass eher nicht so gut und wie fühlt Ihr Euch damit?

Wenn Ihr selbst einen Blog schreibt, verfasst bis zum 22.11.17 einen Beitrag mit dem Hashtag #letstalkabout und verlinkt darin auf unsere Artikel. Setzt den Link zu Eurem Beitrag anschließend hier in die Kommentare. Gerne dürft Ihr auch unser Logo nutzen.

Let’s talk about: After-Baby-BodyIhr habt keinen Blog, möchtet aber trotzdem mitmachen? Hinterlasst einfach einen Kommentar oder schreibt uns eine Mail und erzählt uns Eure Geschichte!

Anschließend werden wir alle Beiträge hier zusammenfassen. Wir freuen uns auf einen regen Austausch mit Euch.




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