let me see your beauty broken down
Erstellt am 18. Oktober 2010 von Thafaker
Scheitern ist immer so eine Sache. Scheitern will gelernt sein. Scheitern ist hart, muss man sich doch sein eigenes Unvermögen eingestehen, vielleicht. Und sich mit dem Vergangenen auseinander setzen. Sollte man. Auch wenn man es gern einfach ignorieren würde, sich betäuben, das Karussell der Bilder im Kopf einfach ausschalten würde. Aber wie jeder durch viele viele eigene Erfahrungen weiß, bringt auch das nur bedingt und für einen gewissen Zeitraum etwas. Und dann steht man wieder da, mit der kalten Wirklichkeit konfrontiert wie der Heroin-Junkie in seinem kalten Entzug. Herbst ist natürlich die beste Jahreszeit, sich mit dem persönlichen Scheitern angemessen zu beschäftigen, bleibt einem durch die thronende Untergangstimmung allerorten auch gar keine andere Möglichkeit. Man wacht auf und steckt schon im Gedankentief, hat das Gefühl überall würden wenigstens Velvet Underground oder gar Leonard Cohen für einen persönlich singen und irgendwie ist man… allein.
Aber dann kommt plötzlich etwas Neues. Plötzlich und unerwartet, wie so oft. Aber es ist gut. Es fühlt sich schön an. Man kann sich hinein legen und fühlt sich geborgen. Umhüllt. Aber nicht eingeengt. Wenn, ja wenn man im Kopf nicht kreisen würde, wenn die Gedanken nicht hin und her springen würden wie ausgeleierte Gummis. Obwohl das Andere, das Alte eben schon lange alt war, noch bevor man es im Aktuellen als etwas Früheres wahr nehmen und begreifen konnte. Die Krux bleibt die Krux mit dem Herbst und den Menschen und den Gefühlen und der Welt und dass sie sich einfach weiter dreht. Immer. Und das ist wohl die einzige Konstante auf die man sich berufen kann, immer und überall. Sie dreht sich und sie wird es immer tun. Wahrscheinlich ist es gut… gut für all jene, die sich gerade nicht im Moloch der Melancholie befinden sondern auf dieser anderen Seite stehen, auf dieser Seite, die mir gerade so unwahrscheinlich weit entfernt und fremd vor kommt. Und man atmet Zeit, man denkt Gefühl und ist ganz kurz wieder dort. Faszinierend, was für Menschen im Leben vorüber spazieren. Dance me to the End of Love.
Bild 2: (C) beta.verse Elek auf Flickr