Zum Buch:
Natürlich gab es bei der Lesung einen kleinen Auszug aus dem Roman zu hören, der zunächst von McEwan selbst auf Englisch vorgelesen wurde. Anschließend trug Marina Senckel vom Berliner Ensemble die deutsche Übersetzung vor. Und ich muss sagen - die wenigen Seiten machen definitv Lust auf mehr!
Moderiert wurde der Abend von Christoph Amend, Chefredakteur vom ZeitMagazin, der im Anschluss an die Buchvorstellung mit McEwan über die Idee zu dem Buch sprach, über die damalige politische Situation in England und der Welt und über McEwans literarischen Weg. Ich hätte den beiden noch viel, viel länger zuhören können. Einfach schon, weil McEwan immer wieder wirklich witzige Anekdoten erzählte (z.B. wie er und sein Sohn angeblich versucht haben sich bei der CIA zu bewerben) und auch von seinem Lebensweg unheimlich humorvoll gesprochen hat. So hat er zum Beispiel erzählt, dass er ein halbes Jahr lang ein Hippie war und mit Freunden in einem Auto durch von Amsterdam bis Kabul gefahren ist. Doch in Kabul war es ihm einfach zu heiß und er sehnte sich zurück zum grauen, regnerischen Wetter in England, um dort weiterschreiben zu können. Außerdem berichtete er von seiner Liebe zu Enid Blytons Büchern und dass er sogar seine Abschlussarbeit darüber geschrieben hat. Total spannend!
Schade fand ich nur, dass relativ kurz über das neue Buch gesprochen wurde. Was aber noch ok war, da man durch den Auszug ja schon einen guten Eindruck der Geschichte bekommen konnte. Schlimmer waren aber die Übersetzungsversuche von Christoph Amend. Hätte das Gespräch lediglich auf Englisch stattgefunden, hätte Amend einen super Job gemacht. Da ich mit Englisch wirklich kein Problem habe, war es für mich trotzdem ein toller Abend. Nur all diejenigen, deren Englisch nicht so gut ist, hatten es wirklich schwer. Amend übersetze oft nur die Hälfte des Inhalts, von dem was McEwan vorher gesagt hatte. Und manchmal übersetzte er nur einen halben Satz, brach dann ab und fragte einfach auf Englisch weiter. Sicherlich ist es nicht einfach, zwischen den beiden Sprachen zu switchen, zu übersetzen und gleichzeitig das Gespräch aufrechtzuerhalten ohne einen spannenden Punkt zu verpassen... aber für Nicht-Englisch-Versteher war das bestimmt an einigen Stellen sehr frustig!
LG Cat