Lesung: Mit Arno Strobel in Bochum

Von Ichbinswieder

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Letzte Woche war ich bei einer Lesung von Arno Strobel in der Mayerschen Buchhandlung Bochum. Er präsentierte dort seinen neusten Thriller „Das Rachespiel“.

Direkt am Anfang wurde mir aber schon der Zahn gezogen, dass ich mich auf einer „wirklichen“ Lesung befand. Wenn man erwarten würde, dass er fast die ganze Zeit liest, dann sollte man sich vielleicht besser das Hörbuch kaufen, so Arno Strobel.
Nun, ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn viel gelesen worden wäre, denn ich kannte das Buch ja noch nicht. Ich gebe allerdings gerne zu, dass es sehr viel unterhaltsamer und persönlicher ist, wenn man stattdessen einiges über den Autor erfährt. Außerdem hätte ich mir das Buch nicht mehr gekauft, wenn ich schon die Hälfte gekannt hätte. Naja, obwohl…. Natürlich hätte ich es trotzdem gekauft. Wer kann schon (signierten) Büchern widerstehen? Also ich nur unter Zwang…

Aber wie dem auch sei, es wurde ein toller Abend.
Arno Strobel las den Prolog und Teile des ersten Kapitels aus seinem neuen Werk und lockerte den Abend mit zwei seiner Kurzgeschichten auf. Diese kleinen, bitterbösen, sarkastischen und unterhaltsamen Geschichten gibt es auch im Buchformat zu kaufen, allerdings ausschließlich bei seinen Lesungen. Wenn ihr die Möglichkeit habe greift zu, ich kann es nur empfehlen.

Die gesamte Zeit herrschte eine lockere Atmosphäre, die man einfach nur genießen konnte. Ein sehr sympathischer Autor und ein fragefreudiges Publikum sorgten dafür, dass ich zwischen den Leseabschnitten sehr viel wissenswertes erfuhr.
So geht Arno Strobel, der unlängst seinen 50sten Geburtstag feiern durfte, seit kurzem keinem Brotjob bei der Bank mehr nach, er ist jetzt freiberuflicher/hauptberuflicher Autor. Mich persönlich überraschte das, denn „Das Rachespiel“ ist ja nicht sein erstes Buch, welches er mit Erfolg an den Leser bringt. Und Kritiker gibt es ja überall, aber das nur so nebenbei…

Sein Autorendasein hat streng genommen schon vor ca. 37Jahren angefangen. Die Saarbrücker Zeitung veröffentlichte einen sehr fantasievollen Aufsatz, den der damals 13jährige ursprünglich für die Schule verfasst hatte.
Jahre später schrieb er dann sein erstes Buch, selbstredend sollte es ein Bestseller werden, und kassierte zu seiner Verwunderung nur Absagen.
Daher verlegte er es kurzer Hand selber, putze Klinken bei diversen Buchhandlungen und wurde tatsächlich per Zufall vom Verlag dtv entdeckt. Das war der Anfang, das Schicksal nahm seinen Lauf, und mittlerweile kann er auf viele erfolgreiche Jahre zurück blicken, wobei er zuletzt im Fischer Verlag veröffentlichte.

Da ich auch sehr gerne Jugendbücher lese freute es mich zu hören, dass im Loewe Verlag bald ein Jugendbuch mit dem Titel „Abgründig“ von ihm erscheint. Weitere sollen folgen. Ich bin gespannt.

Letztlich kann ich sagen, dass der Abend leider viel zu schnell vorbei war. Wenn Arno Strobel in eure Nähe kommt, dann geht hin, es lohnt sich.

Die Bilder zur Lesung wurden mir übrigens von Silvia Borowski zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

      

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