„Ein Heimspiel also“, so eröffnete der Erfolgsautor Michael Hübner am 26. April seine Lesung in seinem Wohnort Höhr-Grenzhausen. „Todesdrang“, heißt sein neuer Thriller und auch die Location passte perfekt dazu. Denn gedämpftes Licht im Kasino Keller und auch das Mauerwerk schufen eine doch besondere Atmosphäre in der man sich gerne gruselt. Bevor der Autor jedoch einige Abschnitte seines Buches zum Besten geben konnte, wurden die Gäste vom Ehepaar Glöckner begrüßt. Seit nun fast einem Jahr gehört ihnen die Buchhandlung „mein Buchhaus“. In Zeiten, in denen viele Buchläden schließen müssen, bin ich froh, dass, in unserem kleinen Ort, es unsere Buchhandlung gibt, in der man nicht nur gut, sondern immer sehr freundlich und zuvorkommend beraten wird!
Nach einigen harten Fakten zu Cyber-Mobbing, Internetbetrug und Hackerangriffen, war ich gut auf das Thema eingestimmt. Denn um nichts anderes geht es in „Todesdrang“ (Was der Titel so ja erstmal nicht verrät!).Protagonist ist Dirk Bukowski, ein nicht nur beruflich erfolgreicher Familienvater, der eines Abends unbedacht in die Falle eines brutalen und vor allem skrupellosen Psychopathen tappt. Als Dirk die Anzeige mit der Aufforderung „Wünsch dir was!“ auf seinem Monitor aufblinken sieht, zögert er nicht lange und tippt „Ich habe bereits alles!“ – ziemlich unbedacht, denn diese vier Worte werden sein Leben völlig umkrempeln und in den schlimmsten Albtraum verwandeln.
Ich habe den Thriller noch nicht gelesen und bin jetzt nach der Lesung schon richtig neugierig darauf. Die Thematik ist durchaus aktuell, denn fast jeden Tag kommen neue Fälle über Internetgewalt oder –betrug ans Tageslicht. Anders als in Orwells 1984 werden wir nicht nur kontrolliert, wir lassen es auch noch bereitwillig zu, in dem wir unsere Daten in die Welt hinausschreien und uns denken „Mir wird schon nichts passieren!“.
Aber zurück zur Lesung. Knapp eine Stunde las Michael Hübner vor und nicht einen Moment wurde es langweilig. Was vermutlich auch an der angenehmen Stimme des Autors lag. Zwar kündigte er bereits zu Beginn der Lesung an, dass das Buch nichts für schwache Nerven sei, bei einer Szene musste ich dennoch heftig schlucken. Als Westerwälderin gefällt mir übrigens sehr, dass das Buch im Nachbarort Nauort spielt. Es muss nicht immer Berlin oder München sein, auch der Westerwald kann mal ein bisschen Bestsellerluft schnuppern. Wenn „Todesdrang“ dann die Bestsellerlisten stürmt, freuen wir uns über den zusätzlichen Tourismus hier im schönen Kannenbäckerland ;-)
Weitere Informationen findet ihr auf der Seite http://www.todesdrang.de/Auf Youtube gibt es die komplette Lesung im Videoformat! Sehr sehenswert!http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=L4yoAc4bZU8