Die Autorin Barbara Naziri ist Kosmopolitin. Sie wünscht sich einen Iran, der eine klare Trennung von Staat und Religion anstrebt, der Menschenrechte und Religionsfreiheit achtet, Frauen gleichstellt und die Scharia sowie Folterungen und Todesstrafen abschafft. Solange das nicht geschieht, ist es ihr nicht möglich, im Iran zu leben.
Das verzerrte Bild, das der Westen vom Iran zeichnet, bedrückt sie und hindert aus ihrer Sicht eine Völkerverständigung. Der Buchtitel Grüner Himmel über schwarzen Tulpen ist eine Metapher für die iranische Lebenssituation. Barbara Naziri nimmt uns mit auf Reisen in ihre zweite Heimat und führt uns im Vielvölkerstaat zu Menschen verschiedener Religionen und unterschiedlicher Herkunft, die miteinander und mit dem Rest der Welt in Frieden leben wollen.
Durch ein Vierteljahrhundert begleiten wir die Autorin, die uns mit ihrer wunderbar poetischen Sprache eindrucksvolle Stätten der reichhaltigen Kulturgeschichte des alten Persiens zeigt, aufschlussreiche Einblicke in die wechselvolle Geschichte des Landes gibt und gleichzeitig vom modernen iranischen Alltag erzählt.
Dabei erfahren wir von der Stärke iranischer Frauen, wie sie hinter dem Schleier die Verbote der Moralpolizei umgehen, für ihre Rechte einstehen oder offenen Widerstand gegen die Scharia leisten und spüren den Schmerz der Kinder der Revolution, die sich 2009 unter Lebensgefahr an den landesweiten Demonstrationen der Grünen Demokratiebewegung beteiligten.
Barbara Naziri möchte mit ihrem Buch Brücken zwischen den Kulturen bauen, denn sie ist überzeugt, dass jede Kultur ihren Wert hat und Respekt verdient und dass wir nur dann voneinander lernen können, wenn wir der eigenen keine Allgemeingültigkeit zusprechen.
Berlin – Freies Museum – Elgas Kultursalon
Potsdamer Straße 91 Berlin (Berlin, Germany)