Lesung aus Joseph Roths Roman “Hiob” und anschließendes Gespräch

Von Juedischesmuseum

Veranstaltungshinweis: Gibt es eine göttliche Antwort? – Ähnlich wie sein biblisches Vorbild begegnet Mendel Singer, der Hiob aus Joseph Roths „Roman eines einfachen Mannes“, den Widernissen des Lebens mit Gleichmut und tiefem Gottvertrauen. Doch als er Frau und Kinder verliert, stürzt er ganz ähnlich in schmerzhafte Zweifel an Gottes Gerechtigkeit oder gar an seiner Existenz. Doch im Moment der größten Verlassenheit ereignet sich ein Wunder: Unerwartet taucht Mendels jüngster Sohn Menuchim auf. Mendel hatte den Behinderten zwei Jahrzehnte zuvor in Russland zurückgelassen, als die Familie nach Amerika auswanderte. Der verloren Geglaubte lebt, ist geheilt und als Komponist zu Erfolg gekommen.

Ist dieses unverhoffte Happy End von Mendels Leidensweg als ein Zeichen Gottes, als Antwort auf seine Zweifel zu verstehen? Oder ist es Ausdruck der unverwüstlichen Fähigkeit des Menschen zum Hoffen auf einen möglichen Neubeginn? Oder heißt es gar – der Mensch wird erst durch die Erfahrung von Leid, Gottesferne und Hoffnung zu dem, was er ist?

Im Vorfeld der Premiere von Erich Zeisls/Jan Duszynskis Oper Hiob nach Joseph Roths gleichnamigem Roman in den Festspielen in der Reithalle liest Intendant Nikolaus Bachler Ausschnitte aus dem Roman. Im anschließenden Gespräch mit Rachel Salamander, Matthias Morgenstern und Georg Langenhorst soll es darum gehen, wie Roths exemplarische Hiobfigur des 20. Jahrhunderts und ihre Errettung aus dem Unglück heute gedeutet werden kann.

Sonntag, 13. Juli 2014
Jüdisches Museum
19.00 – ca. 20.30 Uhr
Eintritt frei. Anmeldung erforderlich unter T. +(0)89.23230760, täglich 10-18 Uhr, außer Montag

Eine Veranstaltung der Bayerischen Staatsoper in Zusammenarbeit mit Dr. Rachel Salamander (Literaturhandlung) und dem Jüdischen Museum München