Lesetipps zum Sonntag: Serien der Kindheit, neue Stimme und eine Sternchennacht

Erstellt am 27. Februar 2011 von Esbinaca

Grau in grau: Ist das vielleicht ein Wetter! Perfekt, um sich heute ganz gemütlich mit seinem Laptop im Bett zu verkriechen und ein wenig im Internet zu stöbern und zu schmökern. Zwei Artikel hätte ich für euch, die es in meinen Augen an diesem schmuddeligen Sonntag absolut wert sind,  gelesen zu werden.

Deutsches TV: Wir wollen keine Kinder – Jedes Kind der 90er Jahre kennt sicherlich Bim Bam Bino & Co – geniale Moderatoren aus Plüsch, die uns die Blöcke zwischen „Saber Rider“ und anderen Trickfilmklassikern verschönert hatten. Samstag morgens um 6:30 Uhr aufstehen um Inspektor Gadget zu schauen? Verrückt, aber kein Problem, für uns Kinder gab es damals wirklich ein absolut reichhaltiges Programm an abwechslungsreichen Serien. Und heute? Einheitsbrei pur, das morgenliche Kinderprogramm bei RTL und ProSieben sind längst abgeschafft. Für Nostalgiker wie mich lohnt sich daher der Artikel von Glenn Riedmeier auf Quotenmeter.de mit vielen Gedanken zum Thema „Deutsches Kinderprogramm damals und heute“… und wer jetzt nicht genug bekommen kann, geht fix auf Youtube und schaut sich die ganzen fantastischen Zeichentrickserien-Intros an – waren das vielleicht Zeiten! „Das gab’s nur einmal, das kommt nie wieder…“

Marcus Off: „Disney sagt, Synchronisieren sei keine künstlerische Arbeit“ – Auch der zweite Lesetipp kommt von Quotenmeter.de in Form eines sehr informativen Interviews zum aktuellen Fall zur neuen Stimme von Captain Jack Sparrow im vierten Teil der „Pirates of the Caribbean“-Saga. Sparrow-Stammsprecher Marcus Off wurde von Walt Disney Studios Germany dabei für den kommenden Teil kurzerhand durch David Nathan, dem deutschen „Ur“-Synchronsprecher von Johnny Depp aufgrund von „Unstimmigkeiten“ ersetzt. Nathan macht wirklich einen fabelhaften Job und gehört absolut zu meinen Lieblingen im Bereich Synchronsprecher. Aber für Sparrow ist er meines Erachtens nach drei Teilen, in dem Off den deutschen Sparrow durch seine Sprechleistung massiv geprägt hat, einfach ungeeignet. Eine Welle der Entrüstung der Fans schiebt sich seitdem breit durchs Internet. Off äußert sich in diesem Quotenmeter-Interview äußerst offen zu diesem Fall. Eine große Online-Petition ist seit Dezember 2010 ebenfalls am Laufen, jedoch scheint dies recht vergebens zu sein, wenn man das aktuelle Statement auf der offiziellen deutschen Facebook-Seite von Disney Deutschland vernehmen kann:

Es ist korrekt, dass es zu PIRATES OF THE CARIBBEAN – FREMDE GEZEITEN keine neuerlichen Verhandlungen mit Marcus Off gegeben hat. Bei den Unstimmigkeiten handelt es sich um nachträgliche Forderungen von Herrn Off für die Teile 1-3. Seine Behauptung Disney habe die Meinung vertreten, dass das Synchronisieren eines Schauspielers keine künstlerische Arbeit sei und noch unter dem Niveau eines Nachrichtensprechers läge, trifft nicht zu. Richtig ist, dass Walt Disney Studios Motion Pictures Germany auf dem Standpunkt steht, dass Markus Off auch oder gerade unter Berücksichtigung des Erfolges von PIRATES OF THE CARIBBEAN Teil 1-3 angemessen vergütet worden ist. Da es sich um ein laufendes Gerichtsverfahren handelt, kann es dazu verständlicherweise keine weitere Auskunft geben.

Klappe zu, Affe tot?! Es ist äußerst schade, dass die Synchronarbeit von Off in „Pirates of the Caribbean“ wohl so ein bitteres Ende nimmt.

Und wenn ihr diese beiden Artikel schön gelesen und euch wieder mal geärgert habt, warum soviel derzeit schief geht und ihr dringend euch nach besseren glanzvolleren Zeiten sehnt, dann schlaft schonmal vor für die anstehende Oscar-Nacht voller Stars und Sternchen – ab 2 Uhr Nachts auf ProSieben -, vielleicht werdet ihr hier gebührend entschädigt. Ich weiß noch nicht, ob ich so lange wach bleiben werde, aber ich sehe jetzt schon ausgezeichnete Spielzeuge und eine äußerst emotional berührte Portman auf dem imaginären Siegertreppchen mit einer goldenen Figur in der Hand stehen. Go, Natalie, go!


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