“Sonnenblumen auf Verkehrsinseln, Kartoffelreihen auf Golfplätzen, Mossbilder an Betonmauern:Guerilla Gardening gewinnt immer mehr Anhänger, mit immer einfallsreichen Motiven – Gärtner ist cool geworden.
Der Londoner Richard Reynolds ist selbst seit 5 Jahren illegal als Garten-Guerillo aktiv. Er erzählt spannende Geschichten der internationale Saat-Brigaden von den Anfängen im England des 17′ Jahrhundert über die Community Gardens in den USA bis in die Gegenwart”
Zuerst muss und will ich den Orange Press Verlag loben. Er gab Richard Reynolds eine Chance und veröffentlichte sein Buch mit einem Thema das ich bei keinem anderen Verlag gefunden habe, und schätze auch nicht finden werden. Nicht weil Guerilla Gardening keine Anhänger hat, oder niemanden interessieren könnte. Es ist nun mal nicht Mainstream…
Guerilla Gardening ist etwas, das ich so noch nie erlebt oder aber, gesehen und nicht erkannt habe. Die Idee dahinter ist einfach: wenn man seine nähere Umgebung betrachtet entdeckt man immer wieder Schandflecke. Der Kinderspielplatz ist zb verwahrlost, Verkehrsinseln bestehen nur aus trostlose Steine, in der Straße in der man wohnt gibt es wilde Gärten. Warum nicht ändern und seine Gegend ein dadurch aufbessern ? Die Mittel dazu: zu der Erde passender Blumensamen den man im Schutz der Dunkelheit auf den Schandfleck verteilt. Natürlich kann auch man auch bereits groß gezogene Pflanzen dort eingraben. Aber Guerilla Gardening ist noch viel mehr…
Guerilla Garding erblickte das Licht der Welt im 17 Jahrhundert, und als Gründer kann man Gerrard Winstanley betrachten. Er besetzte gemeinfreies Land, gründete die ”True Levellers“und verteilte die Ernte an Bedürftige. In einer Zeit in der sich kaum jemand einen eigenen Garten mit eigenem Obst und Gemüse leisten konnte, eine Revolution.
Mittlerweile haben sich die Zeiten geändert, wir können alles kaufen, stellen aber auch immer wieder fest, das selbst angebautes Gemüse und Obst immer noch besser schmeckt als jenes aus dem Supermarkt. Warum also nicht verwarloste Gärten und kleine Stücke Land benützen um Obst anzubauen? Einige von uns machen das schon ganz erfolgreich auf ihren Balkonen.
Natürlich, und das muss man auch sehen, ist das alles nicht legal. Uns gehört zb. nun mal nicht den verwahrloste Kinderspielplatz, in der Regel gibt es einen Gärtner der von der Gemeinde damit beauftragt wird. Aber das tut der Sache keinen Abbruch … Man verletzt dabei niemanden, man wertet nur die Gegend auf. Außerdem ist es auch ein Zeichen von Lebensqualität in einer Gegend zu wohnen, die nicht zumüllt.
Wie man am besten vorgeht, welche Pflanzen man dazu wählt, was man alles bewegen kann, all das beschreibt Richard Reynolds in seinem Buch auf eine spannende unterhaltsame Art. Ein Buch, das von der erste bis zur letzten Seite fasziniert!!! Ein Buch, das zum mitmachen statt wegschauen auffordert, ein Buch für Menschen die noch daran glauben das man die Welt auch außerhalb der eigenen 4 Wänden mitgestalten kann.