Huch, wie die Zeit vergeht... Schon wieder zu spät dran mit dem Lesetipp, sorry :)
Dafür habe ich diesmal ein ganz besonderes Schmankerl ausgesucht und auch gleich in meinem Urlaub gelesen: "Der Schaum der Tage" von Boris Vian. Falls euch das nichts sagt, wundert euch nicht - bis vor kurzem hatte ich auch noch nie davon gehört.
Eckdaten zum Autor:Endlich mal wieder ein französischer Autor, die werden ja leider von uns etwas vernachlässigt. Boris Vian wurde 1920 in Ville d'Avray, einem Pariser Villenvorort, geboren. Er war bis 1947 Ingenieur und gründete nebenbei eine Amateurjazzband. Jean-Paul Sartre gehört zu seinen Föderern. Dank ihm erschienen 1946/47 Vians erste Romane. Ab dann widmete er sich der Schriftstellerei und der Jazzmusik. Er war Autor, Trompeter, Chansonnier, Schauspieler, Übersetzer und Leiter der Jazzplattenabteilung bei Philipps. Vian starb 1959 in Paris.
Wichtigste / Bekannteste Werke:
Unsere Meinung:Ihr habt sicherlich schon an der Beschreibung des Inhaltes gemerkt, dass dies kein normaler Roman ist. Die Geschichte ist in einem surrealen Stil geschrieben. Genau das fand ich schön daran. Denn es ensteht eine unheimlich poetische Bildwelt: sprechende Mäuse, lebendige Jesusgestalten am Kreuz in der Kirche, Blumen, die im Körper blühen, und mein absolutes Lieblingsstück: das Pianocktail!!! Das Pianocktail mischt einen Cocktail, wenn man eine Melodie auf der Klaviertastatur spielt. Der Cocktail schmeckt dann wie die Melodie! Ist doch super phantastisch, oder? Ich hatte riesen Spaß diese Passage zu lesen! Zu dieser Welt kommen außerdem umgekehrte Wertvorstellungen hinzu: Leute mit Geld, die nicht arbeiten müssen, und Intellektuelle wie Professoren sind weniger angesehen als Leute mit ehrenhaften Berufen wie zum Beispiel ein Profikoch. Ihnen gebührt das Ansehen der ganzen Familie. Was anfangs vielleicht kurios oder befremdlich erscheinen mag, führt am Ende zu einem großen Lesevergnügen.
Der kurze Roman ist eine wunderbar traurige Liebesgeschichte und besticht vor allem durch seine kreative Sprache und Ausdrucksweise. Ich würde es jederzeit nochmal lesen! Aber da es davon auch eine Verfilmung gibt, will ich demnächst einen Vergleich anstellen und hier nochmal ein paar Worte zum Film vs. Buch sagen.
Bis dahin,Madeleine
Dafür habe ich diesmal ein ganz besonderes Schmankerl ausgesucht und auch gleich in meinem Urlaub gelesen: "Der Schaum der Tage" von Boris Vian. Falls euch das nichts sagt, wundert euch nicht - bis vor kurzem hatte ich auch noch nie davon gehört.
Eckdaten zum Autor:Endlich mal wieder ein französischer Autor, die werden ja leider von uns etwas vernachlässigt. Boris Vian wurde 1920 in Ville d'Avray, einem Pariser Villenvorort, geboren. Er war bis 1947 Ingenieur und gründete nebenbei eine Amateurjazzband. Jean-Paul Sartre gehört zu seinen Föderern. Dank ihm erschienen 1946/47 Vians erste Romane. Ab dann widmete er sich der Schriftstellerei und der Jazzmusik. Er war Autor, Trompeter, Chansonnier, Schauspieler, Übersetzer und Leiter der Jazzplattenabteilung bei Philipps. Vian starb 1959 in Paris.
Wichtigste / Bekannteste Werke:
- 1946: Der Schaum der Tage (L'Ecume des jours)
Unsere Meinung:Ihr habt sicherlich schon an der Beschreibung des Inhaltes gemerkt, dass dies kein normaler Roman ist. Die Geschichte ist in einem surrealen Stil geschrieben. Genau das fand ich schön daran. Denn es ensteht eine unheimlich poetische Bildwelt: sprechende Mäuse, lebendige Jesusgestalten am Kreuz in der Kirche, Blumen, die im Körper blühen, und mein absolutes Lieblingsstück: das Pianocktail!!! Das Pianocktail mischt einen Cocktail, wenn man eine Melodie auf der Klaviertastatur spielt. Der Cocktail schmeckt dann wie die Melodie! Ist doch super phantastisch, oder? Ich hatte riesen Spaß diese Passage zu lesen! Zu dieser Welt kommen außerdem umgekehrte Wertvorstellungen hinzu: Leute mit Geld, die nicht arbeiten müssen, und Intellektuelle wie Professoren sind weniger angesehen als Leute mit ehrenhaften Berufen wie zum Beispiel ein Profikoch. Ihnen gebührt das Ansehen der ganzen Familie. Was anfangs vielleicht kurios oder befremdlich erscheinen mag, führt am Ende zu einem großen Lesevergnügen.
Der kurze Roman ist eine wunderbar traurige Liebesgeschichte und besticht vor allem durch seine kreative Sprache und Ausdrucksweise. Ich würde es jederzeit nochmal lesen! Aber da es davon auch eine Verfilmung gibt, will ich demnächst einen Vergleich anstellen und hier nochmal ein paar Worte zum Film vs. Buch sagen.
Bis dahin,Madeleine