Lesetip: Warhol

Von Happybuddha @happybuddha

In einem ihrer Interviews erzählte Lady Gaga, sie beschloss, nachdem ihre ersten Künstlerischen Gehversuche kläglich scheiterten, sie müsse sich neu erfinden. Dazu kaufte sie Bücher und Dokumentationen über einen Künstler der schon immer polarisierte und von dem sie sich Inspiration erhofft. Andy Warhol. Dank ihm fand sie einen neuen Weg in das Musikbusiness, und bis jetzt scheint der Weg gut zu verlaufen.

Für mich hingegen, war er ein Künstler mit den ich lange Zeit nix anfangen konnte. Schon alleine diese Haare, die immer wie eine Perücke aussahen. Das war doch eine Perücken, oder? Wie auch immer, als Andrew Warhola (so sein echter Name) 1987 starb, war ich gerade mal 12 Jahre alt, und hatte alles Mögliche nur nicht Kunst im Kopf. Jahre später zog ich zu meiner Lebensgefährtin, deren Mutter einen starken Bezug für Kunst hat, und auch einige Stücke mit Motiven von Warhol besitzt. Dadurch wurde er wieder interessant für mich.

Wenn man als “Frischling” in der Kunstzene sich eine genaueres Bild über seine Werke machen will, hat man es nicht leicht. Es gibt zig Bücher und die Auswahl fällt schwer. Außerdem kann auch der Fall eintreten, das man nach den ersten Zeilen feststellt, das er dann doch nicht so dem Typ Künstler entspricht dessen Werke man gerne sieht. Daher sollte man zu einem Buch greifen, das einen ersten Blick auf Andy Warhol bietet, und “Hunger” nach mehr verursachen soll.

z.B “Warhol” von Klaus Honnef

Klaus Honnef beschreibt in seinem Buch auf knapp 95 Seiten, das Künstlerischen Leben Warhols. Nur das Künstlerischen Leben. Kein intimer Blick auf den Künstler, keine Affären, oder Fehltritte, nur pure Kunst. Von den ersten Schritten als Werbegrafiker, über seine Entdeckung des Siebdrucks bis zum Underground-Filmer und Gesellschaftstiger, dazu zahlreiche Fotos passend zu den unterschiedlichen Phasen.

In der aktuellen Zeit, in der sich die grellsten und schrillsten Geschichten am ehesten verkaufen, finde ich es schön ein Buch zu lesen, das anders ist. Das nicht das Privatleben in den Mittelgrund stellt, sondern seine Werke. Klar, es gibt auch zahlreichen Biografien, die werden den Aspekt seinen Lebens schon gut ausleuchten, ich möchte das aber einfach nicht wissen. Viel mehr interessiert mich, wie er die Welt sah, und das auch mit seinen Werken ausdrückte.

Deshalb auch meine Empfehlung: wer sich einen ersten guten Blick über das Werk Warhols verschaffen will muss bei diesem Buch zugreifen. Von Spätfolgen sei aber gewarnt :-) Die zeigen sich durch hohes Interessen an seinen Werken die man gerne in die eigene Wohnung hängen sehen würde. Und wenn es für ein Original nicht reicht, gibt noch viele Lizenzprodukte.

“Warhol, 1928 – 1987 Kunst als Kommerz” von Klaus Honnef ist erscheinen im Kölner Taschen Verlag.

Taschenbuch 95 Seiten, Auflage: 9., Aufl.; Preis;7,99 €
ISBN-10: 3822863785; ISBN-13: 978-3822863787

Vielen Dank an den Verlag für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.