Leserrezension zu "Zeitsplitter" von Cristin Terrill

Von Carol

Mayersche

Eins vorab, die Geschichte ist wirklich gut. Kein Wunder, dass die Filmrechte noch vor der Veröffentlichung verkauft waren. Zweifellos ein Roman, der nicht linear verläuft und ebenso viele Variablen besitzt wie die Zeit selbst. Und als Film ist die Umsetzung der einzelnen Szenen sehr viel einfacher als der ständige Perspektivwechsel beim Lesen.


Im Grunde liest man 2 Bücher, einmal aus dem Leben der verwöhnten, reichen Marina und einmal aus dem Leben der flüchtigen Em, die unbedingt die Vergangenheit ändern muss, damit die Welt nicht ins Chaos stürzt. Allerdings handelt es sich um ein und dieselbe Person. Em hat sich vorgenommen, ihren alten Jugendfreund James Shaw töten, der sich in der Zukunft zu einem herzlosen Monster entwickeln wird, während Marina in nahezu abgöttischer Liebe an James hängt und ihn am liebsten in Watte packen möchte. An der Seite beider junger Frauen ist Finn, ebenfalls ein gemeinsamer Freund von James. Finn liebt Marina bzw. Em in beiden Persönlichkeiten. Doch Marina kann ihn nicht leiden, während Em später in ihn verliebt ist.


So weit, so gut. Die Autorin hat mit der Umsetzung einer solch komplexen Geschichte schon ein kleines Kunstwerk vollbracht. Meine Sympathie galt eher Em als Marina, die viel zu unreif und unüberlegt handelt. Ihre Schwärmerei erinnert eher an eine Zwölfjährige. Im ersten Drittel war der Roman durchaus interessant zu lesen, doch je länger man ständig die Perspektiven wechseln muss, wurde es anstrengend, gerade weil man das Gefühl hat, man kennt die Szene zwar, sieht sie aber aus anderen Augen. Trotzdem liest man gerne weiter und es gelingt der Autorin auch ein fulminantes Ende. Vier von fünf Punkten.