Leserrezension zu "Verachtung" von Jussi Adler-Olsen

Von Carol

Mayersche

Ich muss zugeben, so langsam werde ich ein Fan von diesem kauzigen Ermittler Carl Morck und seinem nicht minder kauzigen Team. In diesem wie immer sehr spannendem Fall geht es um einen Arzt und eine geheime Organisation, die in guter, alter Nazimanier heimlich ethnische Säuberungen vornehmen und entscheiden, welche Frau Kinder bekommen darf und wer nicht. Dazu beleuchtet der Autor aber auch die politischen Hintergründe, die ein solches Handeln erst möglich gemacht haben.


Eine dieser armen Frauen, die von dem Arzt Curt Wad zwangssterilisiert wurden, rächt sich an einer ganzen Reihe von Leuten, die ihr Leben zugrunde gerichtet haben. Und es ist wirklich entsetzlich, was Nete Hermansen zugestoßen ist, seitdem sie ein kleines Mädchen war. Augenblicklich verspürt man selbst ihre Verachtung für jeden einzelnen von ihnen. Trotzdem hat sie natürlich kein Recht, Anderen das Leben zu nehmen.


Carl Morck und sein Sonderdezernat kommen nach und nach auf die Spur dieser weit verzweigten Geheimorganisation und auch hinter das fast zeitgleiche Verschwinden von mehreren Menschen, die auf dem Weg zu Nete Hermansen waren.
Wie immer ein mitreißender Kriminalroman aus der Feder von Adler-Olsen mit vielen Facetten und nachvollziehbaren menschlichen Emotionen. Fünf von fünf Punkten.