Das Buch trägt die biographischen Züge des jungen italienischen Paares Clara und Riccardo Fontanella, das als Gastarbeiter in Deutschland lebt. In einer Zeit, in der man mit harter Arbeit noch viel Geld verdienen konnte, in der Deutschland sich voll im Wirtschaftswachstum nach dem zweiten Weltkrieg befand. Doch das fleißige und einfache, bürgerliche Leben von Clara und Riccardo gerät durch diese Katastrophe aus der Bahn, Clara verliert ihr noch ungeborenes Kind, ihr Mann trauert noch jahrelang seinen toten Angehörigen nach. Clara wird später noch einmal mit einem Sohn schwanger, den sie Speranza (Hoffnung) nennt. Es bleibt ihr einziges Kind. Aber selbst das Leben des Sohnes wird von den Auswirkungen der lange zurückliegenden Katastrophe gezeichnet.
Die Autorin beschreibt am Beispiel der Familia Fontanella und einiger anderer Überlebenden aus Longarone, wie Menschen sich nach einer solchen Tragödie wieder behutsam an den Alltag annähern. Dabei berücksichtigt sie die damals vorherrschenden Gegebenheiten und historische Fakten, ebenso wie den persönlichen Schmerz. Ein ganz besonders authentisches Buch, das zu Herzen geht. Vier von fünf Punkten.
Danke an den Haymon Verlag für das schöne Rezensionsexemplar!