Leserrezension zu "Nachtjäger" von Mirko Zilahy

Von Carol

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Auch, wenn man den ersten Band nicht gelesen hat, kommt man problemlos in die Geschichte hinein. Dieses Mal sind der italienische Profiler Enrico Mancini und sein Team auf der Jagd nach einem Unbekannten, der in der ewigen Stadt Rom unschuldige Menschen  tötet, in denen er mythologische Monster aus der griechischen Antike sieht. Er drapiert sie in den typischen, bekannten Posen - vom Minotaurus bis zur Medusa - und schreckt dafür vor grausamen Verstümmelungen nicht zurück.
Mancini, noch tief getroffen vom Tod seiner Frau, gelingt es leider erst spät, sich in die Psyche des Täters hinein zu denken und seine Spur aufzunehmen, denn dieser nutzt unterirdische, längst vergessene Verstecke in Rom. Dass es sich jedoch nicht nur um einen simplen Psychopathen handeln muss, ist Mancini längst klar. Nur mühsam setzen sich die Puzzlelteile um einen als Kind ausgesetzten, namenlosen und unheilbar kranken Mörder zusammen.
Der Autor bedient sich einer bildhaften, intensiven Sprachführung, die auch den schrecklichsten Szenen etwas poetisches verleiht. Dabei lässt er die menschlichen Aspekte seiner Protagonisten nie außer Acht, damit der Leser mitfiebern kann. Sehr fesselnd geschrieben und daher 5 von 5 Punkten von mir.