Leserrezension zu "Erbarmen" von Jussi Adler-Olsen

Von Carol

Mayersche

Zu Beginn hat mich dieser Krimi nicht so richtig mitgerissen, doch zur Mitte hin wurde es richtig spannend. Der Ermittler Carl Morck ist ein "stinknormaler" aber cleverer Held, der noch unter dem Trauma der letzten Schießerei leidet, bei der ein Kollege erschossen und ein anderer schwer verletzt wurde und voraussichtlich gelähmt bleibt. Morck ist ein schwieriger Mensch und wird daher mit der Leitung eines völlig neuen Dezernats betraut, das sich alter, unaufgeklärter Fälle annimmt, die von öffentlichem Interesse sind. Zunächst hat er keine rechte Lust darauf, wird aber dann in den Fall einer vor Jahren verschwundenen Politikerin Merete Lynggaard hineingezogen. Nicht ganz unschuldig daran ist sein neuer Assistent und Mädchen für alles Assad, der sehr sympathisch, aber auch etwas undurchsichtig herüberkommt.
Schnell wird klar, dass viele Fehler bei den ersten Ermittlungen gemacht wurden und Morck findet tatsächlich eine Spur, die weit in die Vergangenheit der Verschwundenen hinein führt. Ihm wird bewusst, dass sie entführt wurde, doch dass die attraktive, junge Politikerin nach fünf Jahren noch lebt scheint unwahrscheinlich, allerdings nicht unmöglich. Bald erkennt er, dass es sich um eine perfide, von langer Hand vorbereitete Entführung handelt, die unmenschliche Leiden verursachen soll. Und die Zeit drängt! Mit Assads tatkräftiger Hilfe gelingt es Morck, diesen ersten Fall seines neuen Dezernats erfolgreich zu klären. Auftakt zu weiteren spannenden Fällen von Carl Morck. Vier von fünf Punkten.