Leserrezension zu "Ein guter Blick fürs Böse" von Anne Granger

Von Carol

Mayersche

Ein neuer Mordfall für Lizzie und ihren Ehemann, Inspektor Ross tut sich auf, als der harmlose, alte Gentleman Thomas Tapley als Untermieter einer ebenso harmlosen Witwe unvermittelt ermordet wird. Bei den Ermittlungen tauchen immer mehr Geheimnisse aus dessen bewegtem Vorleben auf.
Wieso lebte Tapley in Armut, obwohl er Grundbesitzer war? Wieso heiratete er als Witwer in Frankreich zum zweiten Mal, obwohl er doch eigentlich andere Neigungen hatte? Fragen über Fragen tauchen auf, als ein weiterer Mord geschieht. Diesmal trifft es einen Privatdetektiv, der von einer zwielichtigen Dame aus Frankreich beauftragt wurde, nach Tapley zu suchen.
Und dann ist da noch Flora, Tapleys Tochter, die nach dem Tod ihrer Mutter bei Tapleys Cousin Jonathan und seiner Frau aufwächst. Eine eigentlich reiche Erbin, die ebenso reich verheiratet werden soll und wie in einem Gefängnis lebt. Inspektor Ross enthüllt nach und nach weitere Familiengeheimnisse.
Anne Granger hält den Leser von Kapitel zu Kapitel in Atem. Dabei beschreibt sie die Ermittlungen aus zwei Perspektiven: einmal aus der Lizzies und einmal aus der ihres Ehemanns. Das Paar wirkt wie Poirot und Miss Marple, wobei Lizzies "Einmischungen" nicht immer willkommen sind. Doch schnell ist man gefangen von dem Charme der Protagonisten und des alten London der viktorianischen Zeit. Ein Krimi, der mit jeder Seite spannender wird. Auch wer die Serie noch nicht kennt, kann getrost jeden Band als Einzelgeschichte lesen. Vier von fünf Punkten.