Leserrezension zu "Die Namenlosen von Amrum" von Jürgen Rath

Von Carol

SUTTON VERLAG

Dieser Autor hat mich bereits durch zwei vorherige Bücher überzeugt und auch diese Geschichte ist wieder ausgereift und interessant zu lesen, obwohl sich die Recherchen bis zur Auflösung des Falles manchmal recht langatmig gestalten. Angesiedelt ist der Roman im Jahr 1964 mit gelegentlichen Rückblenden.
Den Archivar und Friedhofsforscher Steffen Stephan kennen wir bereits aus dem Buch "Nordhörn" von Jürgen Rath. Diesmal entdeckt der sympathische Protagonist auf der Insel Amrum einen Friedhof, auf dem die angeschwemmten Wasserleichen aus Schiffsuntergängen und anderen Katastrophen beerdigt werden.
Das Thema fesselt ihn so sehr, dass er weitere Nachforschungen anstellt und schnell bemerkt, dass eines der Gräber anscheinend doppelt belegt wurde. Oder etwa nicht? Die Inselbewohnern mauern jedenfalls und machen ihm das Leben schwer. Ein Lichtblick dagegen ist seine neue Praktikantin, in die er sich prompt verliebt, doch auf eine Beziehung will sich Stephan nicht wieder einlassen nachdem seine Freundin ihn gerade verlassen hat.
Als er erfährt, dass der Friedhof der Namenlosen aufgegeben und eingeebnet werden soll, verdoppelt er seine Bemühungen, das Rätsel um die namenlosen Gräber zu lösen. Damit bringt er sich allerdings selbst in Gefahr.
Wie gesagt, eine sehr interessante Lektüre, der jedoch trotz einiger Wendungen leider der ein oder andere echte Spannungseffekt fehlt. Daher vier von fünf Punkten mit einem herzlichen Dank an den Sutton Verlag für das Rezensionsexemplar.