Leserrezension zu "Der Junge, der Träume schenkte" von Luca Di Fulvio

Von Carol

Mayersche

Der Autor schenkt uns einen schonungslosen Einblick in die Zeit, als Amerika zum "melting pot", zum Schmelztiegel der Einwanderer wurde. Mit dabei sind die blutjunge Italienerin Cetta und ihr Sohn Natale, der aus einer Vergewaltigung stammt. Mehr schlecht als recht müssen sich die beiden in einem der Einwandererghettos von New York behaupten.
Doch Natale macht das Beste daraus, indem er den Leuten Dinge vorgaukelt, die gar nicht existieren. Er versteht sich ganz einfach auf die Kunst der Manipulation, ohne jedoch Schaden anzurichten. Ganz im Gegenteil.
Natale hat ein gutes Herz und will eigentlich nur den amerikanischen Traum leben und etwas erreichen - für sich selbst und seine Freunde. Als er ein schwer verletztes reiches Mädchen rettet, macht er es sich zur Aufgabe, den Täter zu fangen. Nicht ganz uneigennützig, denn er hat sich in die kleine Jüdin Ruth verliebt. Aber nicht nur Glauben und Geld stehen dieser Verbindung entgegen.
Luca Di Fulvio hat mit diesem Buch ein Zeitfenster geöffnet und zeigt, wie schwer es die armen Leute und Arbeiter, besonders aber die Frauen, zu dieser Zeit hatten. Man leidet direkt mit und muss dem kleinen Helden einfach alles Gute wünschen. Obwohl es ein sehr umfangreiches Werk ist, lässt sich die Geschichte sehr flüssig lesen.Vier von fünf Punkten.