Leserrezension zu "Das Seehaus" von Kate Morton

Von Carol

Mayersche

Ein mitreißender Roman mit einer gelungenen Mischung aus Familiensaga und Kriminalgeschichte. Der kleine Theo verschwindet auf der Mittsommerparty seiner Eltern im Jahre 1933 und taucht nie wieder auf. Die Ermittlungen verlaufen im Sande bis 2003 eine junge Polizistin in der Nähe des verlassenen Hauses Urlaub macht und den alten Fall zunächst aus Neugierde wieder aufgreift. Sie möchte unbedingt Kontakt zu einer der Schwestern aufnehmen, die heute eine berühmte Kriminalautorin ist, doch Alice weigert sich zunächst beharrlich, die Geister der Vergangenheit noch einmal zum Leben zu erwecken.Sie und ihre ältere Schwester Deborah glauben bis heute, dass sie jeweils schuld an dem Verschwinden ihres Bruders sind, hüten jedoch ihre Geheimnisse voreinander und vor der Welt bis es eines Tages nicht mehr geht und sie einander ihre damaligen Taten eingestehen. Aber ist Theo wirklich tot? In jedem Kapitel scheint es plötzlich einen neuen Verdächtigen zu geben. Immer wenn man glaubt zu wissen, was geschehen ist, wird man wieder auf eine andere Spur gelenkt.Das Buch fesselt den Leser schon von der ersten Seite an und die bildhaft beschriebene Atmosphäre lässt einen bis zur endgültigen Aufklärung auch nicht mehr los. Dabei erlaubt sich die Autorin immer wieder Zeitsprünge in die jeweilige Vergangenheit ihrer Protagonisten und beschreibt Situationen aus verschiedenen Perspektiven. So bringt sie die Charaktere dem Leser stetig näher. Hervorragend geschrieben. Fünf von fünf Punkte.