Leserrezension zu "Das Haus der bösen Träume" von F. R. Tallis

Von Carol

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Hinter den Zeilen dieses Buches versteckt sich eine surreale Realität, die der Leser erst am Ende des Romans erfahren wird. Eigentlich eine eher ruhige, doch hintergründig  aufrührende Geschichte mit Elementen im Stil von E.A. Poe. Ein eher ruhiger, typisch britischer Schauerroman voller eleganter Wendungen, die am Verstand des Lesers kitzeln, mehr Fragen stellen als Antworten geben.Anfang der 50er Jahre beginnt mit der Behandlung traumatisierter Soldaten nach Ende des 2. Weltkrieges die Hochzeit der psychiatrischen Forschung in Europa. In genau dieser Zeit spielt der Plot um den jungen, britischen Arzt James Richardson, der ein fantastisches Angebot von einem renommierten Psychiater erhält, in einer abgelegenen, kleinen Klinik in Suffolk zu arbeiten. Es handelt sich um ein altes Anwesen mit wechselhafter Vergangenheit.Dort gibt es einen sogenannten Schlafraum, der mit 6 Patienten in Dauernarkose belegt ist. All diese Frauen zeichnen ähnliche Schicksale und traumatische Erlebnisse aus. An diesen Schicksalen nimmt Richardson mehr Anteil als sein Chef, dem es vorrangig ums Experimentieren geht. Nur langsam kommt er dem tatsächlichen Geschehen in diesem Kellerraum auf die Spur, doch da ist es schon zu spät.Merkwürdige Vorfälle und das seltsame Verhalten anderer Patienten machen Richardsons Aufenthalt langsam zu einer nervlichen Zerreißprobe. Auch die Affäre mit einer der Krankenschwestern bekommt für den aufstrebenden Arzt schnell einen bitteren Beigeschmack.
Der Autor versteht sich hervorragend auf den Wechsel zwischen Realität und Traumwelten bis zu einem erschreckenden, aber leider nicht überraschenden Ende.  Von mir gibt es dafür 4 von 5 Punkten.