Leseprobe aus „Licht- und Schattenwelt“

José-Daniel und Tim saßen vor den Monitoren und fachsimpelten, als Romario und Beata das „Kommandozimmer“, wie der Zwerg es scherzhaft nannte, betraten.

Der Held ging wortlos in das Schlafzimmer und die eben noch gut gelaunten José-Daniel und Tim blickten verwirrt zur jungen Dame hinüber, die sich einen Stuhl nahm und die anderen über das Geschehene informierte. Der Kleine wollte aufstehen, um mit Romario zu sprechen, aber Beata hielt ihn auf. Er müsste nur einen Augenblick nachdenken, meinte sie, wenn er Redebedarf hatte, täte er es. Tim ließ es dabei bewenden, obwohl José-Daniel, in dessen Innersten wusste, dass Beata recht hatte, sträubte er sich dagegen, seinen Freund alleine zu lassen, während ihn irgendetwas bedrückte. Doch es stimmte, der Held würde reden, wenn er dazu bereit war, das hatte er schon immer getan. Auch damals bei Julietta hatten sie ganze Abende damit verbracht, über alles zu sprechen. Der Zwerg war bereit, wieder zuzuhören, wenn es so weit ist.

Jener und auch Beata behielten Recht, Romario schien bedrückt und nachdenklich. Selbst wenn das Lichtschwert ein magischer Fokus sei, warum mussten so viele Menschen seinetwegen sterben. Wer jemanden tötet, überschreitet eine Grenze, danach gibt es kein Zurück mehr. Wie mächtig sei das Schwert, wenn Straube deswegen so kaltblütig vorging? Doch Romario musste sich zwingen diese Gedanken, die ihn seit ihrer Flucht aus dem Institut verfolgten, zu verdrängen. Straube hatte nur zwei seiner Männer zur Uni geschickt, beide waren nun tot. Inzwischen müsste auch die Polizei vor Ort sein und mit ein wenig Glück wusste der Böse nicht, was der Ork und sein Kumpan herausfanden. Vielleicht hatten sie keine Zeit mehr gehabt, ihren Boss zu informieren, er hatte kaum Kenntnis, aber was hatte er jetzt in der Hand, das Straube gegebenenfalls nicht schon bekannt war. Der Name? Senderos vielleicht, aber war das überhaupt eine Spur, der er folgen konnte, oder schienen es die sinnlosen Worte einer sterbenden Frau zu sein. Er durfte es nicht riskieren zu warten, dass Straube ihm wieder einmal zuvorkam.

Zehn Minuten hatte es gedauert, bis Romario aus dem Schlafzimmer herauskam. José-Daniel und Tim saßen noch immer vor den Monitoren. Zu des Helden Überraschung hatte sich Beata über den zimmereigenen Anschluss Zugang zur Matrix verschafft. Irgendwie wollte sie sich wohl beschäftigen, ohne sich mit José-Daniel zu unterhalten, für sie reichte offenbar ein Gespräch dieser Art pro Tag.

„José-Daniel, ich brauche Informationen über eine Person namens Senderos. Vermutlich lebt sie irgendwo in der Sioux-Nation. Tim, sobald wir einen Zielort haben, werden wir uns auf den Weg machen, bereite den Transport vor. Noch Fragen?“

„Äh, ja“, merkte José-Daniel an.

„Und?“

„Mehr als diesen Namen und das Land hast du an Informationen nicht?“

„Nein, aber das sollte einem Genie wie dir nichts ausmachen, oder?“

„Ich kann mal kucken, aber versprich dir nicht zu viel davon und wer sagt dir, dass Senderos, wer oder was immer das sein mag, überhaupt was mit unserer Sache zu tun hat? Außerdem weißt du eigentlich, wie viele im Indianerland Senderos heißen? Wir wissen noch nicht einmal, ob das nicht vielleicht ein Straßenname ist, das könnte eine lange Liste werden.“

„Dann sollten wir besser gleich anfangen, sie abzuarbeiten, meinst du nicht auch? Vielleicht ist es ein Schuss in den Ofen, vielleicht aber unsere Chance endlich mal einen Vorsprung vor Straube zu haben. Es ist zumindest den Versuch wert, solange wir nichts anderes haben oder hast Du was Besseres vor?“,  entgegnete Romario mit seinem charmanten Lächeln.


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