„Immer weniger Menschen lesen.“ Stimmt diese Aussage? Und falls sie stimmt, was steckt dahinter und was tun die Menschen stattdessen mit ihrer Zeit?
Wenn man der Presse glauben darf dann sieht es für das Buch und das Verlagswesen ganz schlecht aus. Die Menschen in Europa und den USA lesen weniger, viele können nur sehr schlecht bis gar nicht lesen. Das Leseverständnis der Schüler nimmt stetig ab. Buchhandlungen schließen, in England zu Beispiel, haben in den vergangen Jahren 50 Prozent der Buchhandlungen geschlossen. Aus der Schweiz sind derzeit ebenfalls viele Negativberichte zu hören. In Deutschland sind die Bilanzen kaum besser.
Klar, die Zeiten ändern sich und es gibt einen stetigen technischen Wandel, der auch neue Medien entstehen lässt. So gibt es heute schon ein breites Angebot an online Shops, die entweder Bücher oder eBooks verkaufen. EBooks sind neu und bieten viele Möglichkeiten, aber sie verkaufen sich nicht so gut, wie erhofft.
Warum? Leider hat man sobald es um das Internet geht die Idee im Kopf, dass alles darin kostenlos sein sollte. Das ist sicher eine nette Idee, aber nur schwer mit den herkömmlichen Strukturen vereinbar, denn jeder der etwas herstellt und schafft, sollte dafür auch entlohnt werden. Schließlich handelt es sich um dessen geistiges Eigentum. Und mehr noch, diese Person muss vermutlich von ihrem Tun leben. Das heißt, es muss eine Bezahlungsmethode gefunden werden. Tatsache ist, dass erwartet wird, dass Bücher und vor allem eBooks wesentlich billiger werden.
Aber nicht nur die Bezahlung, auch die Formate stehen noch lange nicht fest. Es gibt verschiedene Dateiformate und verschiedene Anbieter versuchen Kunden mit einem Gerät an sich zu binden. Das sagt wenigen zu, zumal Lesen auch eine Freiheit sein sollte. Viele Menschen wollen ein eBooks nur aus Preisvorteil und betonen andere Aspekte des Buches, die verloren gehen. Bücher sind in elektronischer Form nicht mehr ausleihbar, sondern an ein Gerät gebunden.
Um eBooks erfolgreich werden zu lassen müssen neue Wege gegangen werden. Bisher fehlen diese leider noch.
Aber zurück zum Ausgangspunkt, „immer weniger Menschen lesen“. Das ist eine Tatsache, die nicht geleugnet werden kann, was stattdessen getan wird ist nicht wirklich klar. Die einen sagen das Fernsehen und der Computer rauben dem Buch seinen Platz. Das mag zum Teil stimmen, aber sicher nicht nur. Denn Lesen hat immer auch etwas mit Kultur und Bildung sowie der Einstellung zu beiden zu tun. Es ist eine Aktivität, die nur selbst gemacht werden kann. Fernsehen dagegen kann als etwas Passives genutzt werden. (Fortsetzung folgt)