Linus Reichlin: Der Assistent der Sterne, HC, 320 S., Galiani Berlin, 19.95€
Die Geschichte beginnt mit einer seltsamen Begebenheit. Jensen - ehemals Polizist - wird zu einem Physikseminar in Island eingeladen. Zunächst ist er skeptisch, weil er sich in dem Kurs, der Grundlage für dieses Seminar ist, nicht sonderlich hervor getan hat. Aber da er sich seinem neuen Interessensgebiet voll und ganz verschrieben hat, willigt er ein und fliegt nach Island.Dort angekommen wird er vom Seminarleiter mit dessen bockiger Freundin und einem weiteren Teilnehmer in einen Wagen gesetzt und in die abgelegene, eisige Wildnis Islands gefahren. In eine Hütte ohne Fensterdichtungen, Strom nur von einem Generator und der Option, sich für Wochen nur von Konservenfraß zu ernähren.Jensen flieht.Die Geliebte des Professors im Schlepptau.
Am Punkt einer überstürzten Liebesnacht im Hotel in Island verschmelzen die Vorgeschichte, das Seminar und der aufreibende Kriminalfall. Auf welche Art und Weise und warum Jensen auf die Prophezeiung eines Fremden besser hätte hören sollen, stellt sich erst später heraus.
Mir hat Reichlins Roman sehr gut gefallen. Vor allem auch deshalb, weil ich erst gegen Ende auf dem Klappentext gelesen habe, dass er als Krimi gewertet wird. Diese Einteilung wäre mir nicht unbedingt eingefallen, obwohl die Geschichte sehr vielschichtig und spannend ist und es auch um mehrere Todesopfer geht. Für mich bestand der Reiz der Geschichte in den aufgebauten Stimmungen, der Verwebung von Jensens Privatgeschichte, düsteren Prophezeiungen und spannenden Entwicklungen, denen man trotz der vielen Erzählstränge sehr gut folgen kann.
'Der Assistent der Sterne' ist der zweite Band der Jensen-Reihe, aber ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass man ihn auch einzeln lesen kann, ohne die Vorgeschichte zu kennen.
Zu empfehlen! Und bereits auch im Taschenbuch erschienen.