Manche Mamas standen einst mitten in der Nacht auf, um den neuesten Harry Potter zu erstehen, weil es das einzige Buch war, das ihr lesefaules Kind in den Bann zog.
Manche Mamas lesen ihrem lesefaulen Kind bis ins hohe Teenageralter Bücher vor, damit sie irgendwie doch noch ein wenig Lesestoff in den Kopf bekommen.
Manche Mamas ertragen mit Engelsgeduld über Monate das gleiche Hörbuch, weil ihr lesefaules Kind wenigstens dieses eine mag.
Manche Mamas setzen sich mit ihrem lesefaulen Kind hin, um mit ihm im Wechsel vorzulesen und zuzuhören, damit ihr lesefaules Kind die Klassenlektüre irgendwie schafft.
Manche Mamas geben die Hoffnung auf, dass ihr lesefaules Kind je zum Buch greifen wird und lassen es deshalb die Klassiker der Kinderliteratur am Fernseher reinziehen.
Manche Mamas schleppen Woche für Woche stapelweise Kinderliteratur aus der Bibliothek an und bringen das Zeug eine Woche später ungelesen wieder zurück, weil das lesefaule Kind kein Interesse daran zeigte.
Manche Mamas kommen gar nicht auf die Idee, ihr lesefaules Kind zum Lesen zu motivieren, weil sie lesen selber doof finden.
Manche Mamas versuchen ihr lesefaules Kind mit Belohnungen zum Lesen zu motivieren.
Manche Mamas versuchen ihr lesefaules Kind mit Drohen und Bestrafungen zum Lesen zu zwingen.
Manche Mamas tun selber so, als würden sie gerne lesen, um ihrem lesefaulen Kind ein gutes Vorbild zu sein, denken aber nicht daran, dass eine Modezeitschrift nicht wirklich als Lesestoff zählt.
Manche Mamas versprechen ihrem lesefaulen Kind, dass es die Verfilmung des Buches sehen darf, sobald es das Buch fertig gelesen hat.
Diese Mama hier kauft ihrer lesefaulen zehnjährigen Tochter einen Liebesroman für Zwölfjährige, damit diese endlich auch mit einem Buch vor dem Gesicht durchs Leben geht, wie es sich für ein anständiges Venditti-Familienmitglied gehört. Gut, immerhin ist die Heldin der Geschichte Assistenzärztin und nicht Model oder Kosmetikerin…