Les Misérables

Ich war diese Woche ganz spontan mit zwei lieben Arbeitskolleginnen im Kino. (So spontan, dass wir es eine Woche vorher geplant haben…) Wir haben uns diesen Film angesehen:

MEINE ERWARTUNGEN Hab ich hier schon einmal von meiner Schwäche für Musicals erzählt? Ich liebe sie seit meiner Kindheit. Den Grundstein haben meine Eltern gelegt, denn sie sind früher einmal im Jahr mit uns entweder in ein großes Theater oder Musical gegangen. So habe ich die Großen schon auf der Bühne gesehen. Leider nie Les Misérables. Wobei es von der Thematik her auch nichts für Kinder ist…
Der Film hat sehr viele Oscar Nominierungen bekommen. Anne Hathaway hat schließlich den Oscar als Beste Nebendarstellerin bekommen. Wer die Verleihung angesehen hat, der weiß, dass auch ein Song aus dem Film auf der Bühne präsentiert wurde. Spätestens zu diesem Zeitpunkt stand dann fest, dass ich ganz schnell in diesen Film gehen musste. Denn: ich liebe Musicals!

MEINE EINDRÜCKE Der Film geht stolze 158 Minuten (in unserem Kino lief er ohne Pause). Wir haben uns ihn im Original mit Untertiteln angesehen. Denn gesungen wird ja so oder so auf englisch. Und vorweg kann ich schon einmal sagen: die Sätze, die gesprochen werden, lassen sich an zwei Händen abzählen. Dessen sollte man sich unbedingt bewusst sein, wenn man sich den Film ansieht!

Der Film spielt in der Zeit der Französischen Revolution und erzählt die Schicksale sehr verschiedener Menschen in Frankreich. Im Vordergrund steht dabei Jean Valjean , der zu 19 Jahren Sklavenarbeit verurteilt wurde, weil er ein Brot gestohlen hatte. Nach seiner Entlassung auf Bewährung ändert er seine Identität und versucht so ein neuer Mensch zu werden. Dabei trifft er auf Fantine, die aus Sorge um ihre Tochter Cosette, ihre Würde und ihr Leben verkauft. Jean verspricht Fantine, sich um Cosette zu kümmern. Von nun an sind das Leben von Jean und Cosette für immer miteinander verbunden… bis die Französische Revolution ausbricht.
Obwohl doch relativ viele Personen mitspielen und es auch mehrere Zeitsprünge in dem Film gibt, ist die Handlung logisch und man kann ihr leicht folgen. Insgesamt ist die Handlung sehr dramatisch, düster und bewegend.

Im Vordergrund des Films steht natürlich die Musik. Es wird eigentlich immer gesungen. Aber nicht so, wie ihr es vielleicht aus den Disneyfilmen a laDschungelbuch oder König der Löwen kennt. Es wird nicht getanzt oder theatralisch mit den Armen herum gewuchtelt. Die Handlung wird nicht unterbrochen, stattdessen fügen sich die Lieder darin ein und setzen die Handlung auch fort. Ich weiß aus der Oscar-Nacht, dass die Schauspieler direkt am Set singen mussten. Es wurde nicht nachträglich im Studio gesungen und eingespielt, nur optimiert (ähnlich wie im Film Mamma mia). Und das merkt man: es ist sehr emotional, sehr echt und das Singen wirkt sehr natürlich. Und zudem können sie das alle richtig gut!
Allen voran ist da Hugh Jackman in seiner Rolle des Jean Valjean. Ich hab diesen Mann noch nie eine so tragische Rolle spielen sehen. Aber ich habe sie ihm vom ersten Moment an abgekauft. Nicht nur sein Gesang war emotional, auch seine Blicke und Gesten sprachen in jedem Moment Bände. Wirklich großartig war auch Anne Hathaway. Kennt man sie nur aus leichten Komödien, so wird man hier überrascht sein. Sie hat eine wahrhaft tragische Rolle als Fantine. Bei ihrem ersten Lied, das sie alleine singt, musste ich beinahe weinen, so intensiv und stimmungsvoll war es. Aber auch Russel Crowe als Polizist Javert, der Jean Valjean stets auf den Fersen ist, hat mich schwer beeindruckt. Die übrigen zähle ich euch jetzt nicht noch alle auf…sie waren alle wirklich toll!

Ihr merkt, ich schwärme in den höchsten Tönen. Es ist ein ganz anderes Musical als die Disneyfilme oder gar Filme wie Highschool Musical. Es ist viel ernster, dramatischer. Von den Kostümen über die Maske bis hin zu den Kulissen ist alles mit sehr viel Detailreichtum, Herzblut und Realismus ausgestattet, so dass man schnell in die Geschichte eintaucht. Ich habe nichts zu kritisieren, denn auch die Länge von zweieinhalb Stunden wirkte nicht zu lang, da die Handlung stets vorwärts trieb und es keinen Moment gab, der sich in die Länge gezogen anfühlte.

FAZIT Wer Musicalfilme mag, schaut sich den Film sowieso an. Wer noch skeptisch ist wegen des Gesangs, dem kann ich nur sagen: es ist nicht albern oder aufgesetzt wie in den bislang bekannten Musicalfilmen. Der Gesang wird hier wie eine Sprache benutzt, ist sehr bewegend und man vergisst bald, dass die Leute singen anstatt zu sprechen.
Les Misérables ist ein Epos, erzählt von Schicksalen Frankreichs in der bewegenden Zeit der Französischen Revolution. Ein absolut großartiger Film, der ganz schnell in meine Sammlung einziehen muss!

5Eulen

Eingestellt von Melissa um 10:49


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