Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt
„Wenn Du nicht aufgibst und um Deinen Platz im Leben kämpfst, wird sich der Stein der Last, die Dein Leben bedrückt, in einen Edelstein Deines Lebens verwandeln und Dein Leben erleuchten.“
Alexander Rykow
Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch eine Geschichte von Sigrid und Martin Baron erzählen:
„Die Geschichte vom kleinen Kaktus“
"Ein kleiner Beduinenjunge schlenderte bei einem seiner Streifzüge durch die Wüste und entdeckte in der Ödnis einen Kaktus. Der Kaktus war noch klein, aber die einzige lebende Pflanze im weiten Umkreis.
Zunächst benutzte der Junge den Kaktus als Zielscheibe und bombardierte ihn mit Steinen. Die meisten trafen.
Nach einiger Zeit wurde ihm dies Spiel aber zu langweilig und im Weggehen legte er aus einer plötzlichen Boshaftigkeit heraus noch einen großen, sehr schweren Stein oben auf den Kaktus. Dazu musste er schwer heben und mächtig lag der Stein auf dem Kaktus, der schon ohne diese Last genug Mühe hatte, in der Unwirtlichkeit der Wüste überleben zu können.
Der Stein lag brutal auf dem kleinen Kaktus, die Last drückte ihn regelrecht zusammen.
Plötzlich hatte er eine Bürde zu tragen, die er nicht mehr abschütteln konnte.
Jahre später kam der Beduine wieder in die Gegend. Er war inzwischen ein erwachsener Mann geworden. Warum auch immer, er hatte den kleinen Kaktus nicht vergessen und schaute sich nach einem kleinen verkrüppelten Gewächs um, das irgendwie unter einem mächtigen Stein hervor wuchs. Aber er fand nichts. Von dem kleinen Kaktus war keine Spur zu finden.
Das Einzige, was er finden konnte, war ein prachtvoller, sehr stattlicher Kaktus, der in vollem Saft stand. „Diese baumhohe Pflanze ist mir damals gar nicht aufgefallen“, schoss es ihm durch den Kopf. „Der kleine Kaktus hat den Stein wahrscheinlich nicht überlebt“, dachte er bei sich und betrachtete noch einmal bewundernd das mächtige Gewächs vor sich, bevor er weiterging.
Was er nicht gesehen hatte, war der Steinbrocken ganz oben auf dem baumhohen Kaktus. Ein Steinbrocken, der immer noch dort lag, wo er selbst ihn als Junge einst viele Jahre zuvor platziert hatte. Auf der großartigen und beeindruckenden Pflanze wirkte der Steinbrocken dort oben aber inzwischen sonderbar klein und unwichtig…“
Ihr Lieben,
Als Kind waren mir Kakteen nicht ganz geheuer.
Wenn man sie berührte, konnte man sich dabei sehr weh tun.
Aber das ist eben das Besondere der Kakteen, sie ergeben sich nicht einfach in ihr Schicksal, sondern sie sind kleine Kämpfernaturen, die sich nicht entmutigen lassen und sich wehren gegen widrige Lebensumstände.
Und deshalb können wir von dem kleinen Kaktus sehr viel lernen.
Der Stein, der dem Kaktus von dem Jungen auferlegt wurde, hat den Kaktus nicht entmutigt. Er hat nicht gesagt: „Es hat alles doch keinen Zweck, ich gebe auf!“, sondern er hat erst recht um sein Überleben gekämpft.
Und so wuchs er zu einem stattlichen Kaktusbaum heran und der ursprünglich so große Stein wirkte oben auf ihm im Größenverhältnis eher wie ein großer Kieselstein.
Wie hat der kleine Kaktus das geschafft?
Er hat zunächst den Entschluss gefasst, nicht aufzugehen, dann hat er seine Wurzeln noch tiefer in den Sandboden gebohrt, um einen besonders festen Stand zu bekommen und an das von ihm benötigte Wasser zu kommen.
Den Stein als Last konnte er nicht abwerfen, aber je mehr er wuchs, desto leichter fiel es dem kleinen Kaktus, den Stein zu tragen. Der Stein motivierte ihn sogar, erst recht niemals aufzugeben und zu wachsen.
Ihr Lieben,
auch vielen von uns hat man in der Kindheit und Jugend oder im Erwachsenenalter eine Last auferlegt, unter der wir zusammenzubrechen drohten.
Das Geheimnis aber ist dies:
Wenn wir nicht aufgeben, wenn wir uns entschließen, mit der Last fertig zu werden, dann ist es gerade diese Last, die uns dabei hilft, das Leben zu bewältigen, weil wir anfangen, uns um die Dinge im Leben zu kümmern, die wirklich wichtig sind und die uns wirklich tragen im Leben und uns Kraft schenken. Ich möchte es einmal so ausdrücken:
Wenn wir nicht aufgeben, wenn wir uns auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben konzentrieren (Liebe, Freude, Vertrauen, Zuversicht, Hoffnung, Glaube), dann werden wir erstarken und der Stein der Belastung wandelt sich in einen Edelstein unseres Lebens, weil er dafür gesorgt hat, dass wir wie der Kaktus für tiefe Wurzeln und ein kräftiges Wachstum gesorgt haben, indem wir uns den Dingen im Leben zugewandt haben, die wirklich wichtig sind.
Ihr Lieben,
ich wünsche jedem von Euch – und das ist nicht dahin geredet, sondern kommt von ganzem Herzen – dass es ihm gelingen möge, mit der Last in seinem Leben fertig zu werden.
Ich wünsche Euch einen friedvollen unbelasteten Tag und grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer zuversichtlicher Werner Und hier noch etwas zum Schmunzeln: