In den Jahren der Gründerzeit veränderte sich das Grazer Stadtbild erheblich. Der Berufsfotograf Leopold Bude hat die zum Abriss bestimmten Gebäude fotografiert und damit einzigartige Dokumente über die alltägliche Anmutung von Graz vor der Gründerzeit geschaffen und belegt mit seinen Bildern, wie tiefgreifend die damalige Stadterneuerung war. Zu sehen sind die Aufnahmen derzeit im Graz-Museum.
Ausstellungsbeschreibung
Stadt ist Wandel. Niemals wurde dies so deutlich wie in den Jahrzehnten vor dem Ersten Weltkrieg, als in Graz die größte Veränderung des Stadtbilds vorgenommen wurde. Leopold Bude, der angesehenste Grazer Berufsfotograf jener Epoche, hat die zum Abriss bestimmten Gebäude fotografiert und damit einzigartige Dokumente über die alltägliche Anmutung von Graz vor der Gründerzeit geschaffen. Allein seine fotografische Dokumentation des alten Ursulinenklosters in der Sackstraße und der murseitigen Häuserzeile beim heutigen Franz-Joseph-Kai oder des großflächigen botanischen Joanneumgartens beim Eisernen Tor belegen, wie tiefgreifend die damalige Stadterneuerung war.
Leopold Budes Fotografien stehen nicht in der Tradition der biedermeierlichen Stadtvedute, sind also nicht nur schöne „Stadtbilder“. Vielmehr können wir durch das für Wirklichkeit so durchlässige Medium Fotografie Bruchstücke einer verschwundenen Welt sehen. Diese fotografischen Bilder von Einzelgebäuden, Ensembles und Straßenzügen erhellen durch ihre unverstellten Blicke die stadträumlichen Details einer geschichtsschweren, sich aber rapide verändernden Stadt. „Verschwundenes Graz“ ist ein faszinierendes Angebot, in Leopold Budes Originalfotografien auch das kulturhistorisch wenig Bedeutsame wiederzuentdecken oder sich einfach als Flaneur in der Vorstadtmelancholie der Jahrhundertwende zu verlieren.
- GrazMuseum
Wann und wo
GrazMuseum
Sackstraße 18
A-8010 Graz
10. März bis 28. August 2017