Leonard Nimoy, dessen Alter-Ego Mr. Spock vom Raumschiff Enterprise wohl weitaus bekannter sein dürfte als der Schauspieler hinter dieser Rolle, ist am Freitagmorgen in seinem Haus in Los Angeles verstorben. Das berichtet die New York Times. Seine Frau Susan Bay Nimov bestätigte seinen Tod und gab eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung im Endstadium als Ursache an. Nimoy war 83 Jahre alt.
Nimoy wurde bereits in der vergangenen Woche in ein Krankenhaus eingeliefert. Berichten zufolge litt er unter heftigen Brustschmerzen, woraufhin er in das UCLA Medical Center transportiert wurde. Im vergangenen Jahr gab Nimoy auf Twitter an, dass er mit einer Lungenerkrankung diagnostiziert worden sei, die er seiner starken Zigarettensucht zusprach, obwohl er seit 30 Jahren Nichtraucher gewesen sei.
Leonard Simon Nimoy war mehr als nur ein Schauspieler. Er war Regisseur, Dichter, Sänger und Fotograf, auch wenn er wohl als Mr. Spock aus der Original Star Trek-Fernsehserie (in Deutschland als Raumschiff Enterprise gelaufen) bekannt bleibt. Diese Rolle hat er über die Serie hinaus in vielen Filmen, weiteren Star Trek-Serien sowie Videospielen immer wieder aufgenommen.
Leonard Nimoy leihte in 2010 seine Stimme dem Videospiel Star Trek Online, ebenso wie er die Figur Sentinel Prime in den Transformers-Filmen von Michael Bay gesprochen hat. In der Fernsehserie The Big Bang Theory war seine Stimme ebenfalls als Mr. Spock zugegen (die Folge heißt Traum mit Spock und er spricht ein Spock-Actionfigur, deren Stimme sich Sheldon halluziniert), während er eine wiederkehrende Rolle in Fringe - Grenzfälle des FBI hatte. Seinen letzten Leinwandauftritt hatte er dann 2013 als die Figur, die ihn so berühmt gemacht hat: Spock in Star Trek: Into Darkness.
Als Regisseur inszenierte er u. a. eine Folge der Fernsehserie T. J. Hooker mit William Shatner (Captain Kirk im Raumschiff Enterprise) in der Hauptrolle, als auch die Filme Star Trek 3: Auf der Suche nach Mr. Spock und Star Trek 4: Zurück in die Gegenwart. Sowohl für den vierten Teil der Star Trek-Filmreihe als auch für Star Trek 6: Das unentdeckte Land lieferte er darüber hinaus die Drehbuchvorlagen.
Bereits in 1967 lies uns Leonard Nimoy an seinen Gesangskünsten teilhaben. Mit dem Song The Ballad of Bilbo Baggins machte er einen Abstecher in ein andere Franchise und erzählte uns recht musikalisch die Geschichte von J. R. R. Tolkiens kleinem Hobbit.
Er selbst war ebenso literarisch veranlagt und schrieb 1975 seine erste Autobiografie namens I Am Not Spock, nur um diesen Titel mit seiner zweiten, 1995 veröffentlichten Autobiografie I Am Spock zu wiederrufen. Seinen Fans und der Welt hinterlässt er eine ganz andere Form der Literatur - einen Eintrag ins Urban Dictionary, der denn lautet:
Sein letzter Tweet lautete:
A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. LLAP
- Leonard Nimoy (@TheRealNimoy) 23. Februar 2015