Ladies & Gentlemen,
es ist wieder soweit: Der Eurovision Song Contest geht in Düsseldorf über die Bühne. 25 Finalisten hoffen auf den Sieg für ihr Land oder zumindest auf einen ehrenvollen Platz.
Seit Wochen legte sich Düsseldorf mächtig ins Zeug: Die Stadt wurde tauglich gemacht für den größten Sanges-Wettbewerb der Welt. Mit sprichwörtlicher deutscher Gründlichkeit.
Wer wird gewinnen? - Bitte eine leichtere Frage! Mich beeindruckt vor allem die Vielfalt der Darbietungen der Künstler aus der Musikszene.
Wie wird Lena Meyer-Landrut, die Siegerin des Vorjahres, diesmal mit 'Taken by a Stranger' abschneiden? - Mit einer Enttäuschung für Deutschland ist zu rechnen. Denn zweimal in Folge gewinnen zu wollen scheint ein unmögliches Unterfangen! Im übrigen bin ich der Meinung, dass Deutschland sehr viel bessere Sängerinnen hat, als Lena. Ich nenne hier zum Beispiel Sarah Engels, die vor einer Woche bei Bohlen's "Deutschland sucht den Superstar" mit ihrer Weltklassestimme den zweiten Platz erringen konnte. Das Problem bei allen Sendungen von Dieter Bohlen: Es werden zwar inflationär gute Künstler gefunden, aber diese werden nach der Show in der Regel fallen gelassen wie heiße Kartoffeln. Außerdem ist die dargebotene Musik überwiegend einseitig. Bohlenmäßig einseitig.
Halt, ich muss mich an dieser Stelle korrigieren: Ich hatte Lena eben noch als Sängerin bezeichnet. Das war falsch! Sie kann nämlich gar nicht singen! Wer allerdings ihren Sprechgesang mit merkwürdigem englischen Akzent als Gesang einstufen mag, - bitte sehr!
Lena hatte ihren Erfolg ohne Zweifel ihrer jugendlich-ungekünstelten Art zu verdanken. Nun gilt sie aber als Profi und ihre naive Unbekümmertheit springt ab wie spröder Lack. Sei's drum: Ich werde Lena trotzdem die Daumen drücken! Und natürlich auch der Tiroler Sängerin Nadine Beiler, die mit altmodischer Mireille-Mathieu-Frisur und überwältigender Stimme ('The Secret is Love') für Österreich startet. Viel Vergnügen! --- Peter Broell