Frauen gelten allgemein als besonders vorsichtige Autofahrer – trotzdem sind auch sie nicht vor Unfällen gefeit. Immerhin kracht es auf deutschen Straßen mindestens alle 15 Sekunden. Für das Jahr 2012 vermeldete das Statistische Bundesamt exakt 2.386.892 Unfälle, was im Vergleich zum Vorjahr einer minimalen Steigerung von etwa 25.000 Unfällen entspricht. Personen kamen zudem bei annähernd 300.000 Verkehrsunfällen zu Schaden. In diesem Fall ist es selbstverständlich immer wünschenswert, Glück im Unglück zu haben und durch Airbags oder Leitplanken geschützt zu sein.
Gerade letztere können im Fall der Fälle nämlich Leben retten und schwere Blessuren verhindern. Allerdings scheinen die stählernen Schutzengel verstärkt selbst in Gefahr zu sein, weshalb nun eine Initiative um die Erhaltung der Stahlschutzplanken kämpft.
Stahlschutzplanken sind nachgiebig
Stahlschutzplanken haben sich über Jahrzehnte bewährt und verfügen über einen großen Vorteil: Im Falle eines Unfalls sind sie nämlich nachgiebig, wodurch die Wucht des Aufpralls gemindert wird. Da sie wie ein Kissen wirken, können sie also durchaus dazu beitragen, Leben zu retten. Doch auch für schwere Mehrachser besteht eine erhöhte Durchbruchsicherheit. So ist das Überwinden der Stahlschutzplanken dank Schutzsystemen wie Superrail nahezu unmöglich.
Bundesweites Bündnis für den Erhalt von Leitplanken
Die Sicherheit durch Stahlschutzplanken ist jedoch längst nicht mehr flächendeckend gewährleistet. So verbreiten sich starre Betonwände immer mehr und verdrängen damit die sicherheitsrelevanten Leitplanken. Dabei haben Betonwände einen entscheidenden Nachteil: „Diese fangen die Wucht des Aufschlags nicht auf und bergen die Gefahr, dass Fahrzeuge systembedingt aufsteigen und im schlimmsten Fall den Fahrbahnschutz überrollen”, erklärt der Diplom-Ingenieur Volker Goergen, Geschäftsführer der Gütegemeinschaft Stahlschutzplanken e.V. Aus diesem Grund will eine Vielzahl an Autofahrern die Verdrängung der Stahlschutzplanken nicht mehr hinnehmen und hat die bundesweite Initiative „Die Sicherheit an deiner Seite“ ins Leben gerufen.
Initiative klärt auf
„Wir wollen darüber aufklären, warum Stahlschutzplanken mit RAL-Gütezeichen so überlebenswichtig für die Sicherheit sind”, erläutert Volker Goergen die Ziele des Bündnisses. Ein weiterer positiver Aspekt der Stahlschutzplanken liegt in der geringeren Steuerlast: “Die derzeit verbauten 6.000 Kilometer Betonwände haben den Steuerzahler mindestens 300 Millionen Euro mehr gekostet, als hochwertige Stahlsysteme, da bei Betonwänden zusätzliche Kosten für Gründung und Fundament hinzukommen.“
Voting für Stahlschutzplanken
Auch mehrere Speditionen machen sich für die Aktion „Pro Leitplanke“ und verdeutlichen dies auch auf ihren Fahrzeugen: So ist auf vielen Lkws das Motto „Leitplanke oder Beton“ zu lesen. Damit sollen Autofahrer dazu aufgefordert werden, online für den Erhalt von Leitplanken abzustimmen. Mit dieser Umfrage hofft die Initiative zur Förderung der Stahlschutzplanken auf ein klares Ergebnis, das Entscheider zum Nachdenken anregt.
Foto: djd/Gütegemeinschaft Stahlschutzplanken e.V.