Leistungsschutzrecht - oder der Blick ins Dekolleté wird kostenpflichtig

Erstellt am 6. Oktober 2012 von Countup
 
Leistungsschutzrecht (#LSR) - itˋs all about snippets! Snippets, das sind die kurzen Vorschauen in Google, bei Facebook und auf Twitter. Und sicherlich in noch vielen anderen Social Media-Plattformen sowie -Diensten. Diese sollen einen mehr oder minder knappen Einblick geben, worum es geht im Artikel, was man dort erwarten kann - und sollen Appetit machen auf mehr. Wie tiefgreifend sie sind ist jeweils unterschiedlich. Sie werden automatisch generiert.
Und nun kamen einige Verlage - allen voran Axel Springer - auf die geniale Idee, für diese Vorschauen Geld verlangen zu wollen. Hauptgegner sind nun diese Dienste, die am häufigsten auf die Produkte der Verlage verweisen: Google, Facebook und wohl auch Twitter. Doch warum sollten nur diese Geld bezahlen, wenn ebenso Blogger solche kurzen Snippets in ihren Blogs verwenden können? Da finden sich sicherlich Abmahnanwälte, die so denken und dann handeln. Und warum sollten Blogger oder auch Twitterer kein Geld von Google fordern, wo sie oft, wenn nicht meist, ein Impressum auf ihren Seiten haben - warum also sie nicht wie Verlage behandeln?
Dieses Gesetz sollte Ordnung schaffen. Überblick. Wer darf was von wem benutzen und muss Geld dafür entrichten? Einige meinten schon, endlich einen Weg gefunden zu haben, Geld mit journalistischem Content im Internet verdienen zu können. Doch dem ist nicht so. Google und andere Dienste werden kein Geld zahlen. Sie werden auf die Seiten dieser Verlage nicht mehr verlinken. Stattdessen werden die Printprodukte so fast unauffindbar im Netz bleiben. Online-Recherchen werden erschwert. Das Internet wird nicht so bleiben, wie wir es kennen - zumindest für die Deutschen. Was innovativ sein sollte, wird restaurativ. Das Gesetz verkehrt sich in das Gegenteil von dem, was es sein sollte. 
Aber noch ist es nicht zu spät. Bis zum 10. diesen Monats kann noch die ePetition hier unterzeichnet werden. Einen sehr guten Artikel zu diesem Thema schrieb dieser Tage Sascha Lobo.