Warum nicht alles lief wie geplant
Ich hatte mir für den dritten Messetag vorgenommen, bei bestimmten unabhängigen Verlagen vorbeizuschauen. Doch ein Plan ist manchmal auch dazu da, umgestoßen zu werden: Am Vorabend hatte es in Leipzig begonnen zu schneien und auch die ganze Nacht hindurch nicht aufgehört. Am nächsten Morgen war in den Verkehrsnachrichten davon die Rede, dass der Verkehr in und um Leipzig praktisch zusammengebrochen ist und sich auf Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen lange Staus gebildet haben. Google Maps hat die Lage in viele kurzen und langen rot markierten Straßen angezeigt: Von unserem Hotel in Merseburg sollte die Autofahrt, für die man normalerweise eine halbe Stunde benötigt, nun fast zwei Stunden dauern. Bei der Aussicht, bei Minusgraden im Schneckentempo zum Messegelände zu fahren, ist uns die Lust abhanden gekommen. Ein Alternativprogramm musste her, das gut erreichbar sein sollte und in geschlossenen Räumen stattfindet. Wir sind fündig geworden und haben das Panometer Leipzig besucht. Was sich dahinter verbirgt, schreibe ich hier.Der letzte Messetag
Da wir wegen der Heimfahrt nicht zum Messeschluss um 18 Uhr bleiben wollten, mussten wir unser Programm ein bisschen straffen.



Als sehr offen und gesprächsbereit habe ich auch die Standmitarbeiter der Universitäten erlebt. Auch sie suchten den Kontakt zu den Besuchern und beantworteten kompetent alle Fragen. Ich kann - auch wenn ich mich hier wiederhole - nicht nachvollziehen, warum das bei den großen Verlagshäusern nicht möglich ist.
Immer wieder Politik
Nicht zuletzt gab es auch etliche Stände, an denen Buchkunst, hochwertige Kunst-Illustrationen und ungewöhnliche Buchdrucke gezeigt wurden. Vom Stand des Gutenberg-Museums Mainz musste dieser hübsche Vogel bei mir einziehen.
Wie war's?
Nach den Rangeleien zwischen linken Demonstranten und dem Standpersonal des rechten Antaios-Verlags schien die Präsenz des Sicherheitspersonals und der Polizei zugenommen zu haben. Das war zumindest unser Eindruck, als wir uns am Vormittag des letzten Messetages auf den Weg zu Halle 4 machten. Auch an der Zufahrt zum Presseparkplatz ging es "griffiger" zu: Zwei Tage zuvor war es noch problemlos möglich gewesen, dass wir wegen meiner körperlichen Einschränkung direkt vor dem Pressezentrum parken durften. Am letzten Tag erhielten wir dann aber die barsche Anweisung eines Security-Mannes an der Einfahrtschranke, dass das nicht gehe und wir auf den außen gelegenen Parkplatz fahren müssten. Meinem Hinweis auf meine spezifische Situation wurde im Kasernenton mit der Anweisung "Sie fahren jetzt geradeaus!" begegnet. Nur gut, dass man im Auto nicht die Hacken zusammenschlagen kann. Transparenz und eine lebensnahe Regelung der Parksituation wären hier sehr wünschenswert gewesen. Ach ja, Freundlichkeit hat auch noch keinem geschadet.
Trotzdem: Wenn es sich irgendwie einrichten lässt, bin ich beim nächsten Mal wieder dabei.
Ich habe natürlich auch viele Bücher gesehen, die mir nach dem ersten Anlesen sehr gut gefallen haben. Welche das sind, habe ich hier aufgeschrieben.