Leipziger Buchmesse 2015 Fazit

Meine erste große Buchmesse. Leipzig. Nervös war ich, natürlich, aber auch voller Vorfreude. Wie wird es wohl sein, wenn man nicht zu Hause die Berichte von der Buchmesse verfolgt, sondern selbst in der Lage ist, einen eigenen zu schreiben? Zwei Dinge hatten absolute Wichtigkeit: Die Lesung von Lilly Lindner und die Interviews mit Sibylle Berg, vom Rest wollte ich mich eher treiben lassen.

Lilly Lindner las nicht direkt auf der Buchmesse, sondern in einer Bücherei in Leipzig, was auch unsere erste Station am Donnerstag war. Dazu brauche ich nicht viel sagen, weil mein Herz vor Gefühlen übergeht und gleichzeitig stumm vor sich hinsieht. Etwas, was man nicht in Worte fassen kann, weil es nicht fassbar ist. So viele wunderbare Menschen, die ich nie wieder loslassen wollte, die ich aber ziehen lassen musste und halt eben in meinem Herz bewahren werde, bis das nächste Treffen ansteht.

Danach ging es zur Buchmesse. Überblick verschaffen. Stände abklappern. Damit war eigentlich auch der Donnerstag ausgefüllt, mit schauen. Freitag war dann Sibylle Berg an der Reihe und es war wunderbar, einzigartig. Diese Frau, sie ist ein Wunderwerk, die Heldin meiner Jugend und wird es auch bleiben, über die Zeit hinaus. Nach einem Interview schnappte ich sie mir und bat darum, zwei Bücher zu signieren und so von der Nähe, wollte ich sie eigentlich einpacken, mitnehmen und nicht mehr gehen lassen. In Echt schaut sie nämlich noch niedlicher aus, wie im Fernsehen, aber da es eine Entführung gewesen wäre, hätte ich sie mitgenommen, hab ich es dann doch bleiben lassen. Auf der ersten Buchmesse verhaftet zu werden, wäre wohl kein guter Einstand gewesen.

Sibylle

Und so zogen wir am Freitag ebenfalls weiterhin unsere Runden über das Gelände, bis der Gong erklang und es hieß, Abschied nehmen. Zurück ins Hotel und am Samstag Abreise. So schnell kann es gehen, so flink war die Buchmesse für uns vorbei.

Ein Fazit? Wie ist jetzt mein Fazit? Nun ja, ehrlich gesagt, die große Faszination kann ich nicht ganz verstehen. Sicherlich, es ist nett, all die Bücher um sich zu haben, aber wisst ihr was – die habe ich auch in einer großen Buchhandlung, dafür hätte ich jetzt nicht in Leipzig sein müssen.

Ich denke, eine Buchmesse ist für Menschen, die gerne Autoren einmal hautnah erleben möchten – also mehr als zwei, wie es bei mir der Fall war, die wirklich auf Autogrammjagd gehen. Die auch mehrere Autoren haben, von denen sie eine Lesung besuchen möchten.
Dann ist die Messe vielleicht für Menschen, die gerne mal den direkten Austausch mit dem Verlag suchen. Wir waren bei books on demand und die Dame dort hat Bernhard gleich nach internen Abläufen gefragt, worauf sie uns ausführlich und freundlich antworte. Also, wer wirklich mal mit jemanden aus einem Verlag einen Austausch sucht, der wird fündig werden.
Und dann, dann ist die Messe wohl für all die Blogger, die sich gerne mal persönlich kennenlernen möchten. Ich bin ziemlich untalentiert, neue Menschen kennenzulernen, weil ich dann eher in Schweigsamkeit verfalle, was eher kontraproduktiv ist, wenn man sich besser kennenlernen möchte, aber für alle, die offener sind, ist es sicherlich schön, sich mit anderen über die gleiche Leidenschaft auszutauschen.

Es war kein Fehler, die Buchmesse zu besuchen, für Lilly Lindner, Sibylle Berg und all die wunderbaren Menschen hat es sich schon gelohnt, aber dir Dringlichkeit eines erneuten Besuches gibt es bei mir nicht unbedingt. Trotzdem, danke Leipzig für all die Zeit und Bücher.

Das Fazit von Bernhard:

Meine erste Buchmesse bzw. meine erste kulturell-hochwertige Veranstaltung, die ich mit Yvonne und einigen Gästen verbringen durfte – ein echtes Highlight! 5 große Hallen (naja eigentlich 4, denn eine war für Manga-Freaks vorbehalten!) voller Bücher und Verlags-Ständen.

Ich gebs ja zu, der große Bücherwurm bin ich jetzt nicht, aber ein Erlebnis war es allemal. Die Begegnungen mit Lilly Lindner und Sibylle Berg waren natürlich das Highlight dieses Events, aber auch die Lesung Gregor Gysi mit Friedrich Schorlemmer z.B. war sehr unterhaltsam. Wir waren aber mehr unterwegs, mit dem Ziel, so ziemlich jeden Stand mal abzuklappern.

Ich bin natürlich im Filmbereich Zuhause und diesbezüglich habe ich eventuell gehofft, auch ein paar Drehbuch-Bücher bzw. Bücher über Filme finden zu können – leider war dem nicht so, sehr schade! Meines Erachtens gehört ein Drehbuch beispielsweise auch zu einer Literaturgattung, wird aber in unserem Raum eher geächtet und unter dem Teppich gekehrt – man soll anstatt “soetwas” lieber “richtige Bücher” schreiben.

Wie dem auch sei, eine nette Erfahrung, auch wenn ich jetzt nicht unbedingt nochmal hingehen muss.



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