Leipzig 1813-1913-2013

Von Krenkel

Im Oktober diesen Jahres jährt sich die Völkerschlacht bei Leipzig zum zweihundertsten Mal. Aus diesem Anlaß finden in der Messestadt dieser Tage zahlreiche Veranstaltungen statt. Unbestrittener Höhepunkt ist die Rekonstruktion der Schlacht, die am kommenden Sonntag, dem 20. Oktober, ab 12 Uhr in Markleeberg aufgeführt wird. Tausende Reenactors und Touristen aus ganz Europa sind bereits in der Stadt.
Der gestrige Donnerstag stand ganz im Zeichen des Gedenkens an die rußländischen Teilnehmer der Schlacht vor 200 Jahren. Zudem wurde vor 100 Jahren in Leipzig die St. Alexij-Gedächtniskirche eingeweiht. Somit gab es bereits zwei erinnerungswürde Anlässe.
Die russisch-orthodoxe Kirchengemeinde hatte am Morgen zu einem Festgottesdienst eingeladen, an den sich eine kleine Prozession um die eingerüstete Kirche anschloß. Dabei wurde insbesondere der Gefallenen gedacht. Danach wurde ein Gedenkstein für drei rußländische Diplomaten eingeweiht, die in Leipzig als Konsuln gewirkt haben und in der Stadt verstorben und begraben sind. Anschließend wurden Blumen und Kränze an den Gräbern und Gedenksteinenen auf dem Kirchengrundstück niedergelegt.
Dabei waren auch hochrangige Gäste zugegen, etwa der Botschafter der RF in Berlin, der Leipziger Oberbürgermeister sowie Vertreter der Moskauer Stadtregierung, die die derzeitige Sanierung des Kirchengebäudes maßgeblich mitfinanziert.
Bemerkenswert war die Ansprache des Oberbürgermeisters Jung (SPD). Während es manche Bundespolitiker wohl kaum abwarten können, Rußland wieder den Krieg zu erklären, betonte er, in Anbetracht der Schrecknisse, die seine Stadt vor zwei Jahrhunderten erleben mußte, sei der Friede in Europa ein wertvolles Geschenk.
Russische Redner betonten die Freundschaft zwischen Deutschland und Rußland, die sich insbesondere in der Waffenbrüderschaft der Jahre 1813/15 zeige. Zudem hätten sich die drei geehrten Diplomaten besonders um den Ausbau der Beziehungen zwischen Sachsen und Rußland verdient gemacht.
Nachfolgend eine kleine Fotoreportage von den Feierlichkeiten:

Mehre hundert Menschen hatten sich am Donnerstag zum Festgottesdienst versammelt.


 

Auch die Bundeswehr war präsent.



Kränze für die Gefallenen auf dem Feld vor der Kirche.


Auf der Rückseite der Alexij-Gedächtniskirche.


Dem OB wird eine Dreifaltigkeitsikone überreicht.


Der OB während seiner Rede.


Das Grab von A. v. Jurgenew, einem 1813 gefallenen Oberstleutnant.


Das Grab von A. v. Jurgenew, einem 1813 gefallenen Oberstleutnant.


Der Gedenkstein für die drei Konsuln kurz vor seiner Enthüllung. Im Vordergrund links der Künstler.


Der neue Gedenkstein.


"Zu Ehren der Diplomaten des Russischen Reiches F. Saposhnikow 1748-1789, J. von Schwarz 1749-1818, E. Tom Have 1806-1877, die im Dienst des Vaterlands standen und ihre ewige Ruhe in Leipzig fanden."



Kosaken aus Jekaterinburg assistieren bei der Liturgie.






Orenburger Kosaken.


Diese Kosaken werden am Sonntag am großen Reenactment teilnehmen.


Der Kirchenchor.



Baschkirische Reenactors an ihrem Gedenkstein vor der Alexij-Kirche.




"Völkerschlacht 1813. Zum Gedenken an das baschkirische Volk, dessen Söhne im Heer der russischen Armee dienten" (errichtet 2003).


Gebet der Baschkiren.


Ein Reenactor in einer russischen Diplomatenuniform gibt ein Fernsehinterview.


Polizeischutz.