© Stefan Scherer
Irgendwie war das heute nicht so toll mit dem Leine-Lauf in Laatzen… aber der Reihe nach.
Eigentlich sollte es heute der Tag einer neuen Bestzeit über 10km sein: die 45 Minuten hatte ich angepeilt, denn der Leine-Lauf in Laatzen ist schön flach und führt durch eine sehr schöne Gegend, dazu war das Wetter auch ideal: 14-15 Grad ohne Sonne.
Aber es kam dann doch anders: zunächst einmal habe ich wohl in dieser Woche zu viel getan, denn ich hatte vor dem heutigen Tag schon 34 Laufkilometer und davon am Mittwoch immerhin 10km mit durchschnittlich 5:07 und gestern 10km mit 5:46. Also schon einmal zu wenig Ruhe vor dem Lauf.
Im Ergebnis hatte ich schon vor dem Start ein bisschen Probleme mit dem rechten Oberschenkel, und dazu kam eine irgendwie unruhige Nacht und ein bisschen Kopfweh – wohl von Zugluft im Auto.
Aber damit nicht genug: die Termine im Büro verzögerten sich, deswegen war das mit dem Essen heute nicht so toll, und auch ansonsten gab es ein bisschen Ärger, sodass mein Kopf nicht richtig frei war – insgesamt also eher ein gebrauchter Tag.
Na gut, das Leben ist kein Ponyhof, also habe ich mich von meinem Sohn Max beim Warmmachen ein wenig motivieren lassen und mich dann in die Startgruppe gestellt – na, und dann prompt den Start verschlafen: plötzlich rannten alle um mich herum los, da bin ich dann mitgelaufen.
Es ging dann auch mal flott los: 4:41 auf den ersten Kilometer, und der Puls mal so gleich im roten Bereich. Ich habe dann versucht, mich an anderen Läufern fest zu beissen, aber irgendwie gelang mir das nicht.
Nach dem 2km zwickte dann auch noch die rechte Achillessehne – ich hatte gestern meine ganz leichten Zoot-Treter mit neuen Schnürsenkeln an, und diese andere Belastung durfte ich dann heute ausbaden. Ernsthaft, ich habe nicht kurz mit mir gekämpft, schon nach 2000 Metern die Sache zu beenden und zusammen mit meinem Schweinehund zurück in den Startbereich zu trotten.
Aber so schnell wollte ich mich nicht selbst schlagen und mein Ziel – 45-47 Minuten auf 10km – doch nicht aufgeben, also habe ich auf die Zähne gebissen und bin erst einmal mit einem Kilometerschnitt unter 5:00 weiter gelaufen – was der Herzfrequenz nicht wirklich gut getan hat: auf den ersten 4km war ich dann bei deutlich über 160HF…
Und so war dann auch auf den zweiten 5km Schluss mit lustig: ich habe die Geschwindigkeit auf über 5:00 reduziert und damit auch die HF unter 160 gehalten.
Am Ende habe ich noch einmal Gas gegeben, und so wurden es zum Schluss eine 47:20 – jedoch nicht auf 10km, sondern lediglich 9,62km. Die Durchschnittsgeschwindigkeit lag bei 4:55 und die HF bei 160 – nicht umsonst macht das einen Running-Index von gerade mal 50.
Gut, ein bisschen entschädigt hat mich Polars Einschätzung des Trainingsnutzens:
“Maximaltraining+
Dieses Training hat deine maximale Leistung und deine Sprint-Geschwindigkeit gesteigert. Es hat dein neuromuskuläres System trainiert und maximale oder fast maximale Anstrengung für Atmung und Muskulatur erfordert. Die Trainingsdauer war lang genug, um die Widerstandsfähigkeit gegen Ermüdung bei der trainierten Geschwindigkeit zu erhöhen.”
Besonders liebe ich dabei den Teil, in dem es um das Training meines “neuromuskulären Systems” geht – klingt irgendwie nach Leistungssport und kurz vor Olympia….
Im Ziel war ich jedenfalls platt und habe mir geschworen, beim nächsten Mal nicht so blauäugig einen 10km-Wettkampf anzugehen – insbesondere mehr Ruhe und eine bessere Einteilung meines Wettkampftages habe ich mir vorgenommen.
Mal sehen, ob ich gute Vorsätze umsetzen kann.
Wer die Einzelheiten meines Laufs sehen will:
https://flow.polar.com/training/analysis/116929894
Und wie war mein Ergebnis offiziell?
Zeit: 47:17,6
Platz 91 von 213
Senioren M50 (Puh!) 8 von 21
http://my1.raceresult.com/34765/?lang=de#3_7367C7
© Stefan Scherer
PS: Meine Familie hat mir erzählt, es hat tatsächlich einen Teilnehmer gegeben, der den 3,5km, 6,5km und den 10km Lauf absolviert hat – und alle Läufe mit richtig guten Ergebnissen: Respekt!