Nach dem Erdbeben, dem Tsunami und dem nuklearen Desaster von Fukushima fragt die japanische Künstlerin, Malerin und Bildhauerin Leiko Ikemura nach der Rolle der Kunst in diesem Moment und nach ihrem möglichen Potenzial, der facettenreichen Krise die wir leben, zu begegnen. Kann die Kunst ein Reflexionsmedium sein? Wie können wir den aktuellen Problemen durch die Kunst begegnen? Auf alle diese Fragen versucht Leiko Ikemura zu antworten, indem sie Künstler einlädt über dieses Thema in einer Reihe von Vorträgen, Gesprächen und Ausstellungen zu debattieren, welche bis zum 17 Juli 2011 im Rahmen der Ausstellungsreihe des KW69, Institute for Contemporary Art, Kunstwerke in Berlin stattfinden.
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Das KW69, ein Gebäude das gegenüber dem KW- Institute for Contemporary Art liegt, bietet Raum für den permanente Dialog zwischen Künstlern und ist eine Art experimentelles Zentrum, in dem für ein Jahr unzählige künstlerische Projekte verschiedenster Art in kurzer Abfolge zueinander stattfinden werden. Der eingeladene Künstler lädt seinerseits den Nächsten ein und auf diese Weise entsteht ein interessanter Rollentausch, ein Netzwerk das sich – wahrscheinlich- ausweiten wird und somit auch Künstler erreicht, die der Kunst-„Liga“ bis heute noch unbekannt sind. In dieser für ein Museum so unüblichen Dynamik schließt sich der Ansatz von Leiko Ikemura ein, die bis zum 17 Juli Künstler und Architekten einladen wird, um über die jüngst geschehene Katastrophe in Japan zu sprechen. Ziel dieser Debatten ist es, über die konfliktiven Beziehungen nachzudenken, welche die Natur, den Fortschritt und die Ökonomie mit dem Menschen verbinden.
Die Künstlerin Leiko Ikemura wurde 1951 in Tsu (Japan) geboren. Die Malerin und Bildhauerin hat spanische Literatur und Malerei in Japan und Spanien studiert, in Sevilla (Escuela Superior de Bellas Artes de Santa Isabel de Hungaria). Seit 1990 lebt und arbeitet sie zwischen Köln und Berlin, wo sie Professorin für Malerei auf der Kunsthochschule ist. Ihre erste Einzelausstellung fand 1979 in der Galerie Regenbogen in Luzern (Schweiz) statt, sie erlangte internationalen Erfolg und ihre Werke wurden in den weltweit größten Zentren zeitgenössischer Kunst ausgestellt. Dieses Jahr wird sie eine Einzelausstellung im MOMAT – National Museum of Modern Art von Tokio, eine Retrospektive im Mie Prefectural Art Museum von Tsu und die Ausstellung „Leiko Ikemura“ in der Galerie Karsten Greve in Paris zeigen.
Unter dem pragmatischen Titel „Fukushima und die Konsequenzen“ wird das KW Werke zeigen, die über die aktuelle Situation in Fukushima und im Norden von Japan reflektieren und welche die Zyklen von Kreation und Destruktion des Planeten und der Teilnahme des Menschen innerhalb der Destruktion dieser Kreationszyklen befragen.
Unter den teilnehmenden Künstlern befinden sich: Curtis Anderson, Katharina Grosse, Jun Kaneko, Boris Mikhailov, Daido Moriyama, Yoko Ono, Yutaka Takanashi, Shōmei Tōmatsu, Rosemarie Trockel und Wim Wenders.
„Fukushima und die Konsequenzen“ gibt Vorschau auf eine Reihe von interdisziplinären Nachmittagen und Debatten mit Architekten über die Rekonstruktion, die Not der Unterbringung, die Effizienz innerhalb der Energieproduktion und dem enormen Sicherheitsproblem, welches die Atomenergie mit sich bringt.