Immer her mit den jungen Kanadiern.
Leif Vollebekk versteckt sich allerdings nicht wie seine artverwandeten Kollegen von Evening Hymns oder The Wilderness Of Manitoba hinter einem Kunstnamen sondern ist so echt wie seine Musik. Auf dem in Kanada und im Rest der Welt schon im Januar erschienenen Album "Inland" eifert er großen Vorbildern nach, allen voran Neil Young und Bob Dylan, was man nicht nur an der Art und Weise seines Gitarreneinsatzes merkt.
Spätestens beim hinreissenden "Quebec" fühlt man sich auch historisch dorthin zurückgesetzt und sieht den flehend nuschelnden Sänger auf staubigem Grund oder eben der holzverschalten Veranda kanadischer Blockhütten, die weiten Nadelwälder im Blick. Ein Mundharmonikaeinsatz sorgt für den Gänsehautmoment und die Stingstimme fällt nach hinten über, so voller Lust und Inbrunst inszeniert sich der junge Musiker hier.
Doch nicht nur Flehen und Klagen gehören zu seinem Repertoire, im Opener "In The Morning" gibt er den volksnahen Geschichtenerzähler und beim quirligen "Northernmost Eva Maria" lädt er zum fröhlichen Mitwippen ein. Besonders gelungen sind aber die noch ruhigeren, sinnlichen Klänge zum Ende des Albums, "1921" lässt sich auf eine Klavier- und Geigenwiese betten und klingt wie ein beseeltes Lied zur Nacht, "Don't Go To Klaksvik" ist die ganz große Ballade, würdevoll, todtraurig, bluesy und gediegen.
Ein Seelenschmeichler, bereit für die große Aufmerksamkeit.