†††: Leidenschaft trifft Bastelwut

†††: Leidenschaft trifft Bastelwut†††
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(Sumerian Records)
Wer es nicht so gut meint mit Chino Moreno wird behaupten, das Spannendste an dem Album ist die Suche nach der Schublade, in der es gleich darauf verschwinden könne. Böse, böse. Dabei kann man dem bulligen Kalifornier nun weiß Gott nicht vorwerfen, er scheue die Veränderung. Moreno, der zusammen mit seiner Kombo Deftones der Nachwelt mit „Adrenaline“ und „White Pony“ wenigstens zwei dieser brachialen Muscle-Metal-Platten geschenkt hat, ist auch sonst keinesfalls untätig – Team Sleep, Palms und zuletzt eben Crosses, wobei das vorliegende Album nicht mehr ist als die Sammelform der drei seit 2011 veröffentlichten EPs der Formation. Die Mischung, die Moreno zusammen mit Shaun Lopez und Chuck Doom unter dem Dreifachkreuz anbietet, ist aber tatsächlich recht abenteuerlich: Gegen das Etikett Witch-House hat sich der vielbeschäftigte Bandleader ja erfolgreich wehren können und weiß man, das in diesem Topf auch die Crystal Castles, Grimes und Zola Jesus kochen sollen, dann lag er damit sicher nicht falsch. Sein Vorliebe für schwerblütigen Synthpop Marke Depeche Mode kann er jedenfalls nicht verhehlen, wo sich die Engländer jedoch den Blues als Begleitmusik angeeignet haben, schwört Moreno auf das harte Gitarrenbrett. Dazu geloopte Breakbeats, tonnenschwere Drums und die handelsüblichen Mathmetalriffs – in den besten Momenten wie bei „This Is A Trick“, „Telepathy“ oder „Purient“ rühren die drei tatsächlich ein abwechslungsreiches, hochenergetisches Gebräu zusammen. Leider verkleben viele Stücke der Platte aber binnen kurzer Zeit zu eine Art melodieverliebtem Powerrockbombast, ganz vorn dran „The Epilogue“, nicht besser ergeht es „The Holy Ghost“, „Nineteen Ninety Four“ oder „Option“, da helfen leider auch die zahlreichen elektronischen Spielereien und Gruseleffekte nichts mehr. Das passiert wohl, wenn falsch verstandene Leidenschaft und Bastelwut aufeinander treffen – ersteres endet im Pathos, letzteres in eitler Effekthascherei. Die Folge: Übersättigung und am Ende eben nur geteilte Freude - der geheimnisvolle Halbschatten des Covers bleibt so buchstäblich leider nur ein zur Hälfte eingelöstes Versprechen. http://crossesmusic.com/


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