Leichter unterwegs: Wie du weniger packst & warum es sich lohnt

Von Planetbackpack @planet_backpack
Ich bin besessen von leichtem Gepäck und wie ich meinen Rucksackinhalt immer weiter optimieren kann.

Die meisten finden es sehr schwierig oder fast unmöglich sich beim Packen zusammen zu reissen. Kennst du auch?

Das Ding ist nur:

Backpacken mit schwerem Rucksack macht nur halb so viel Spaß. Und viele, viele Leute bereuen es, wenn sie unterwegs feststellen, dass es total sinnlos ist mit 16 oder 20 Kilo im Rucksack die Welt zu erkunden.

Ich selbst packe immer weniger als 10kg in meinem Hauptrucksack, der 42 Liter hat.

Mein Tagesrucksack (Handgepäck) hat dann nochmal 5-7kg – meist nur mein digitales Nomadenbüro.

Mich nervt nichts mehr als schweres Gepäck. Ich reise zu viel, zu lang und zu häufig um mich mit unnötigen Kilos, Gegenständen oder Kleidung rumzuärgern.

Ich möchte so mobil, flexibel und beweglich wie möglich sein. Für mich ist das der Inbegriff meines digitalen Nomadenlebens. Ja, daher auch ein Macbook Air 11”. Daher auch nur ein 42L-Rucksack. Daher nur ein einziges paar Schuhe.

Und ich bemitleide auch nur ungern die vielen Backpacker unterwegs, die sich mit feeeeeetten Teilen auf dem Rücken abmühen. Denn: Es muss nicht sein!

Leichter reisen – Die Vorteile:

1. Weniger ist leichter ist weniger nervig

Beim Backpacken bist du viel mit deinem Rucksack zu Fuss am Start und ziehst ihn alle paar Tage von A nach B.

Das Leben mit öffentlichen Verkehrsmittel oder beim Treppensteigen ist extremst netter wenn dein Rucksack kleiner und leichter ist.

Weniger Rückenschmerzen.

Mehr Nerven.

2. Du schleppst nur Dinge rum, die du auch regelmäßig brauchst.

Du brauchst nicht viel unterwegs. Warum also so viele Sachen packen, die du nur selten oder nie wirklich nutzt?

Kauf es stattdessen wenn du es brauchst. Sag nein zu totem Gewicht.

3. Bekämpfe deine Angst

Die meisten von uns packen zu viel aus reinem Sicherheitsdenken. “Was wäre wenn…” ist eine Angst, die du loslassen kannst.

Vertraue darauf, dass du auch ohne manche Sachen auskommen oder sie vor Ort kaufen kannst.

4. Kein Übergewicht am Flughafen zahlen

Diese Sorgen musst du mit wenig Gepäck einfach nicht haben. Und überhaupt: Wer mit mehr als 20kg am Start ist nach irgendwo, gehört nicht auf Reisen, sondern zieht um.

Aber: Alles schon gesehen.

5. Du brauchst weniger Zeit zum packen

Ich packe mittlerweile in ungefähr 10-15 Minuten und bin dann ready to go an der Haustür. Das spart mir Nerven und Zeit. So will ich das.

Warum Leute schon tagelang vor Abreise mit dem Packen beginnen ist mir ein Rätsel – muss die Vorfreude sein.

Für mich ist Zeit quasi Geld und daher bin ich ein Fan davon wenn es beim Packen schnell geht. Weniger zu packen = weniger Zeit zum packen.

6. Weniger Gepäck = mehr Freiheit

Je weniger ich dabei habe, je weniger Kilos auf die Wage kommen und besonders wenn ich nur mit Handgepäck reise, desto größer ist das Feeling der Freiheit.

Gewicht ist nicht nur physisch schwer, sondern auch mental im Kopf. Die Leichtigkeit des Seins ist noch verstärkter mit wenig Zeug im Rucksack.

Glaubst du nicht? Probiere es aus.

Extra Bonus für nur Hangepäckreisende:

  • Kein Warten nach Ankunft des Fliegers am Gepäckband.
  • Oft ist auch ein Online Check-in möglich – also sparst du dir auch sinnloses Anstehen beim Schalter am Flughafen.

Die besten Strategien um weniger zu packen

1. Das 80/20-Prinzip

Nimm 20% der Ausrüstung mit, die 80% der Situationen unterwegs abdecken. So hat es auch schon Pareto empfohlen: Effektivität.

Die Regel: Wenn du dir bei einem Punkt auf deiner Packliste denkst: “Was ist, wenn..” oder “Das ist aber nützlich, wenn..” – Fuck it, und lass das Teil zuhause.

Damit kannst du schon mal viel totes Gewicht im Rucksack eliminieren. Wer für alle Fälle packt, packt sich blöd.

Ob du es glaubst oder nicht: Es gibt überall auf der Welt Läden und Supermärkte. Bis auf ein paar wenige Ausnahmen und Extremreisen, kannst du alles was du brauchst unterwegs kaufen wenn du es brauchst.

Ich geh nur einmal im Monat wandern? Dann bleiben meine Wanderschuhe zuhause – mit meinen Nike Free Run bin ich schon auf 5.000 Meter in Ecuador. Meine Reise besteht fast nur aus Wandern? Klar, kommen meine Wanderschuhe mit.

Ich geh irgendwann mal auf meinem Trip ein paar Mal tauchen? Meine Taucherausrüstung bleibt zuhause, mein Schnorchel und Maske kommen mit.

Regenschirm oder Regenjacke? Kann ich auch vor Ort kaufen. Auch Regenzeiten in tropischen Gebieten hab ich schon ohne Regenschutz jeglicher Art heillos öfters überstanden.

2. Kauf dir einen kleinen Rucksack

Bei der Größe deines Rucksack fängt dein eigentlicher Einsatz an. Wenn du wirklich leichter reisen willst, kannst du alles über 50 Liter vergessen. Ich schwöre auf meinen 42Liter-Rucksack von North Face. Da ist das Limit einfach da und mehr ist nun mal nicht möglich – egal wo es hingeht.

Noch weniger ist auch total machbar. Ich kenne auch viele Leute, die nur mit Handgepäck um die Welt reisen – monate- und jahrelang. Da darf dein Rucksack 44 Liter haben bzw. eine Abmessung von 55cm x 40cm x 20cm. Pures Handgepäckreisen ist mein nächstes Ziel.

3. Packe Klamotten, die du gut kombinieren kannst

Dabei sind neutrale Farben von Vorteil und einfach Sachen, die immer oder zu vielen Gelegenheiten passen.

4. E-Reader statt richtigen Büchern

Bücher hauen rein, besonders wenn es mehr als eins ist. Ohne Kindle geht bei mir gar nichts mehr auf Reisen.

Noch ein Vorteil: Du kannst dir unterwegs alle möglichen Bücher kaufen und bist nicht von Book Exchangen oder der Auswahl vor Ort eingeschränkt.

5. Benütze Kompressionstüten

Diese tollen Dinger schaffen Platz indem du unnötige Luft rauspresst. Außerdem drücken sie die Kleidung zusammen und schaffen Ordnung.

So gut wie keine Reise trete ich ohne Kompressionstüten an.

Außerdem: Wenn sie voll ist, ist sie voll. Mehr kommt dann nicht mit, schafft mir also ein weiteres Limit beim Packen.

6. Packe für eine Woche

Ich selbst wasche unterwegs einmal die Woche Wäsche bzw. lasse sie waschen.

Denn ja, überall auf der Welt gibt es Waschmöglichkeiten. Und wenn es per Hand sein muss, geht’s auch per Hand.

7. Keine Luxus-Gegenstände

Fön, elektrischer Rasierer oder Sachen, die einfach nur sinnlos Platz wegnehmen? Bleiben daheim.

8. Packe multifunktionale und praktische Dinge

Ein Ding – mehrere Funktionen. Perfekt für Leute, die Gewicht und Platz sparen wollen.

So zum Beispiel:

  • Sarong statt Strandtuch und Schal
  • Bronner’s Magic Soap statt Shampoo & Duschgel & Seife
  • MoonCup statt Millionen Tampons
  • Reisehandtuch statt großes Baumwollhandtuch

Für die Unbekehrbaren:

Wenn du wirklich nicht weniger packen kannst oder willst, dann hast du immer noch die Möglichkeit von unterwegs Dinge, die du nicht brauchst per Post nach hause zu schicken. Habe ich auf meinen ersten paar Backpackingtrips immer so gemacht. Und dann wurde ich weise!

Lesetipps:

  • Meine ultimative Packliste zum Backpacken und Weltreisen
  • Backpacking wie die Profis: 20 Dinge, die auf deiner Packliste nicht fehlen sollten

Was sind deine Tipps um weniger zu packen? Wie viel Kilo bringt dein Rucksack im Schnitt auf die Waage?