Der Kollege Nebgen gibt in seinem Blog einen kurzen Abriss über die Geschichte der Fachanwaltschaften. Ein Kommentator meint, dass es dem Bürger doch in der Regel gelinge, sich den richtigen Anwalt zu suchen. Das trifft nicht immer zu, wie mir kürzlich ein Anruf zeigte.
Anrufer: "Hallo, Sie kennen sich doch mit Pferderecht aus, sind Sie da Fachanwältin?"
Ich: "Einen Fachanwalt für Pferderecht gibt es nicht, als Reiterin kenne ich mich mit Pferden aber sehr gut aus und bearbeite auch Mandate im Pferderecht. Was ist denn ihr Problem?"
Der Anrufer schildert recht ausufernd eine hoch komplizierte Geschichte, in der es im Wesentlichen um Insolvenzrecht, Gesellschaftsrecht und am Rande Steuerrecht ging. Er gehörte in die Hände eines Kollegen, der im Insolvenzrecht fit ist und an einen solchen habe ich ihn verwiesen. Ein bisschen besorgt war der Anrufer, ging es doch um Pferde und mit denen hat der empfohlene nichts am Hut.
Eine andere Anruferin mit einem pferdischen Problem fragte besorgt, ob ich mich auch mit gescheckten Pferden auskenne.
Solche Fehleinschätzungen des eigenen Problems gibt es häufiger. Vielleicht wird ein Fachanwalt für Medienrecht auch angerufen, wenn der gekaufte Fernseher mangelhaft ist?