Leichtbau bei Elektroautos

Von Peter

Leichtbau ist bei Elektroautos besonders wichtig.


Denn gesparte Kilos wirken sich auf den Energieverbrauch, Reichweite und auf die Betriebskosten positiv aus.

Die benötigten leichten Materialien wie höchstfeste Stähle, Aluminium, Magnesium, Titan und verstärkte Kunststoffe sind für den Autofahrer kaum sichtbar, sorgen jedoch für eien Minderung um bis zu 50 Prozent.

Leichtbau bedeutet auch Weglassen. Zugunsten der Energieeinsparung entwickelt man zum Beispiel kompakte Zweisitzer oder sogar einsitzige Autos. Warum Komfort für 5 Personen bieten, wenn nur eine Person an Bord ist? Eine individuelle Anpassung haben mehrere Hochschulen und der Entwicklungsdienstleister Bertrandt im Projekt “Klimatisierung eines Elektroautos”, entwickelt und hierzu in jeden Sitz Elemente einer Klimaanlage integriert.

Heizung und Klima benötigen im Winter teilweise mehr als 40% des Gesamtenergieverbrauchs. Eine Klimaanlage zieht unter Vollast bis zu 10 Kilowatt Leistung, egal ob eine Person oder 5 Personen mitfahren. Vitalij Klassen, ein Entwicklungsingenieur bei Bertrandt sagte: “Unser Ziel war es, den Wert auf 1,5 Kilowatt je Insasse zu begrenzen.” Möglich ist das durch eine neue Sitz- und Instrumententafelstruktur, die das Klimazentrum in den schmalen Bereich um den Insassen herum legt. Somit lassen sich die Luftströme in viele kleine Ströme aufteilen.

Bei Bertrandt wandelt sich der Sicherheitsgurt zum zirkulierenden Schlauch, der den Insassen unmittelbar von vorne klimatisiert. Die Luftströme lassen sich sogar recyceln. Um die sitzende Person herum werden sie abgesaugt, auf die gewünschte Temperatur gebracht und erneut ausgeblasen. Der Entwickler Vitalij Klasen sagte: “Zusätzlich lassen sich in Armlehnen, Lenkrad und Teppichverkleidung Luftstromkanäle integrieren.” Vorhandene Systeme wie Lüfter oder Luftöffnungen bleiben erhalten.

Andere Zulieferer nutzen sogar Sitzflächen, Kopfstützen und Fußmatten als Temperaturaustausch im Auto. Hochelastische, leitfähige Garne für Kompressionsstrümpfe werden so zu Heizflächen gewebt und an 12 Volt angeschlossen. Eine völlig neue Rolle bei der Klimatisierung übernehmen hierbei die Tür- und Seitenverkleidungen, die aus sogenannten Hochleistungsmaterialien bestehen. Diese dämmen, speichern und isolieren.

Gewicht lässt sich mit leichten Sitzen einsparen. In der Forschung bei BMW überlegt man, wie der Light-Sitz der Zukunft aussehen könnte. Reicht nicht eine einfache Schale, die sich mit aktiven Materialien und Sensorsystemen auf Alter, Größe und Gewicht der Insassen anpassen?
Sogenannte dielektrische Elastomere, die sich unter elektrischer Spannung verformen, könnten dann die Polsterung des Sitzes sein.